Trinidad vom 28.März bis 19.April 2014
Nachdem wir endlich in der Bahía vor den Marinas angekommen waren, brauchten wir ein paar Tage um "anzukommen".
Nach dem einklarieren und einiger notwendiger Kleinigkeiten vom Supervermarkt, verbrachten wir die Zeit an Bord an der Boje liegend. Am nächsten Tag wurden wir von einem Yachtie im Dingi besucht. Wir wurden willkommen geheißen und ein wenig in die lokalen Gegebenheiten eingeweiht. Interessant war zu hören, dass morgens um 9Uhr eine Funkrunde mit allen Neuigkeiten durchgeführt wurde und anschließend konnte jeder Wünsche oder sonstiges bekanntgeben. Wir wurden auch mit genügend Informationsmaterial ausgestattet. Wir waren sehr angetan. Da das Wochenende bevorstand, hörten wir von einem deutschen Segler, daß es sonntags immer ein Treff der deutschsprachigen Segler in der Peaks Marina zum grillen gäbe. Jeder bringt sein Grillgut und evtl. Salate und Getränke mit. Wir waren sehr gespannt, denn aus Wiesbaden war auch ein älteres Ehepaar in dieser Marina, Helga und Rudi mit der Sy-Osiris, welche seit guten 14 Jahren nach einer Weltumseglung da hängen geblieben sind.
Es traf sich eine nette Gruppe ein und es gab vieles zu erzählen und zu hören.
In den nächsten Tagen schauten wir uns verschiedene Marinas an und entschieden uns für die Peaks Marina. Sie war am angenehmsten gelegen mit viel grün auf dem Gelände. Nachdem wir mit unserer CACIQUE auf das Trockenlager kamen, wurden wir unter einen Mangobaum gestellt. Wie herrlich! Es hängen schon viele Mangos am Baum und wir freuten uns die ersten reifen Früchte auflesen zu können. Die Tage waren sehr heiß, immer um die 35°C und recht bald stellten wir unsere Tätigkeiten über die Mittagszeit ein und machten Siesta bis es abends wo es etwas kühler wurde. Wir genossen es wieder reichlich Wasser zu haben, welches wir tagsüber natürlich auch kräftig ausnutzten, in Form einer Dusche mit dem Schlauch.
Wir überlegten, an unserem Boot die Farbe zu erneuern. Der Rumpf sah ziemlich angegriffen aus. Wir sprachen dieses Thema an und uns wurde empfohlen es auf jedenfall jetzt noch in der Trockenzeit durchzuführen, da Ende des Jahres wieder Regenzeit sei und ein lackieren nicht möglich. Also organisierten wir auch dieses. Das Boot bekam einen anderen Liegeplatz zum bearbeiten. Wir mieteten uns in der Marina ein Zimmer und konnten somit gut beobachten wie gearbeitet wurde.
Die Arbeit ging recht gut vonstatten und wurde sehr sorgfältig mit schleifen und spachteln durchgeführt.
Nach einer Wochen war der frische Lack drauf. Es passte mit der Zeit sehr gut, denn es gab glücklicherweise eine Woche Regenpause. In der Trockenzeit vor allem in den Monaten ab April kann es doch immer mal wieder regnen bis die Regenzeit dann entgültig anfängt.
Auf dem Gelände gab es einiges zu sehen, u.a. einen Seidenbaum welcher unter Naturschutz steht. Die Seidenknäule mit Samen fallen auf dem Boden und fliegen in alle Richtungen davon. Sie fühlten sich wirklich wie Seide an und sind ganz weich.
Unser Mittagsessen holten wir uns fast täglich in den Garküchen welche unter der Woche Essen anboten. Es war sehr schmackhaft und günstig, sodass es sich kaum lohnte etwas zu kochen, da die Zutaten für uns recht teuer waren.
An den Palmen reiften diese Früchte im leuchteten Rot.
Diesen herrlich blühenden Baum kenne ich unter dem Namen Apamate.
Wir waren mit der Reparatur der Kühlwasserpumpe, Ausbau der blockierten Ruderwelle, dem Aussenborder und den Lackierarbeiten beschäftigt, sodaß wir noch nichts weiter von der Insel gesehen hatten. Dieses werden wir im Spätsommer wenn wir wieder vor Ort sind nachholen. Jetzt konnten wir auch endlich unseren Flug nach Miami buchen.
Am 19.April am frühen Nachmittag starteten wir aus Port of Spain. Auf dem Flug sahen wir wunderbar einen Teil der Karibischen Inseln unter uns. Hauptsächlich waren wir von der großen Inselgruppe der Bahamas begeistert. Jetzt freuten wir uns erst einmal auf unsere Familie in Florida, wo wir mindestens 6 Wochen bleiben wollten.
Der Flug über die Karibik Richtung Florida.
Dieses ist die Heckklappe, welche Ludwig noch vor der Reise über den Atlantik Überquerung konstruiert hatte. Eine geniale Arbeit. In der Karibik werden wir die Klappe meistens an Deck haben, sodass wir jeder Zeit unterwegs gleich über die Badeplattform ins Wasser springen können.
Wieder in Trinidad zurueck, November 2014
Inzwischen ist es November geworden und wir sind wieder beim Boot. Die ersten 2 Tage nach Ankunft nahmen wir uns ein Hotelzimmer in der Marina um Klarschiff zu machen, sodass wir wieder an Bord wohnen konnten. Nach all den Erzaehlungen welche wir hoerten, besonders was die Feuchtigkeit anbelangt, hatten wir mit allem gerechnet. Noch am gleichen Abend der Ankunft sind wir an Bord, die Neugier war zu gross die Freude noch groesser. Alles in bester Ordnung, es muffelte nicht nach Feuchtigkeit, obwohl ja die Regenzeit war/ist und ordentlich viel Wasser herunterkam. Regenwasser war nur einige cm in der Motorbilge. Die Undichtigkeit war schnell gefunden und abgestellt. Dadurch aber im Motorraum einige Roststellen die uns einige Tage Beseitigung kosteten. Nach den 2 Tagen waren wir auch schon umgezogen und konnten uns gleich mit unserem "Hauptproblem" der Pinne beschaeftigen. Auf dem grossen Gelaende der Marina fanden wir auch eine Schlosserei, welche sich besonders mit Bootswellen und Propellern beschaeftigte. Am gleichen Tag wurde die Pinne abgeholt um gleich in Angriff zu nehmen. Wir hatten wirklich Glueck, da wir annahmen, dass vor Weihnachten kaum noch Zeit sei..... So maschierten wir jeden Tag in die Werkstatt um zu sehen wie und was gemacht wurde. Da die Temperaturen um die 35C waren, liefen in der Kabine die Luefter auf Hochtouren. Um nicht mehr Waerme zu erzeugen, kaufte ich unser Mittagessen wieder draussen an den Garkuechen der Einheimischen. Obst gab es natuerlich auch an einem anderen Stand, sodass wir meisten eine Papaya da hatten und Bananen. Dann und wann gab es auch Tomaten.
Unsere Arbeiten schienen kein Ende zu nehmen. Zwischendurch fuhren wir zu einem Supermercado und konnten so einige Eindruecke gewinnen.
Ob das wirklich so sicher gebaut ist?
Diese Obststaende kann man immer wieder sehen.
Der so heissersehnte Tag war nun gekommen - 12.Dezember 14 - an dem unsere CACIQUE endllich wieder ins Wasser kam.
Der neue Lack glaenzte und das Unterwasserschiff hatten wir gestrichen. Es sah richtig gut aus.
Wir staunen immer wieder wie klein wir in dem grossen Kran haengen. Dann konnten wir endlich an Bord. Ludwig kontrollierte gleich alle Ventile und entlueftete die Wellendichtung. Alles in bester Ordnuneg. So konnten wir zu unserem Liegeplatz an den Steg, Dort konnte man fuer 5 Tage kostenlos liegen! (die Preise der Marina unterschieden sich kaum voneinander, d.h. unterm Strich waren etwa alle gleich)
Jetzt konnten wir eine leckere schoen reifgewordene Avocado essen.
An einem anderen Tag stellte sich morgens um 0630 eine Band aus Bolivien auf dem grossen Segler gegenueber auf um dem Geburtstagkind ein Staendchen zu spielen. Es war richtig toll.
An einem anderen Tag sind wir zu einer Mall gefahren um wieder mal im Supermarkt einzukaufen. Alles war sehr festlich geschmueckt. Ja Weihnachten in den Tropen mit allen bekannten weihnachtlichen Liedern...
Solche Regenfronten hatten wir die ersten Wochen taeglich, mit abnehmender Tendenz, gluecklicherweise. Die Hitze und vor allem die Feuchtigkeit sind gewohnheitsbeduertig. An unserem Land-Liegeplatz waren wir unter dem Schatten eines Mangobaum, aber es gab da auch Moskitos. Diese hatten wir im Wasser nun nicht mehr. Die Hitze blieb die gleiche, es kam zu wenig Wind bei uns an.
Eine Tour zum Asphaltsee - einem Tempel - Caroni Swamp
Wir warteten auf unseren Kleinbus. Da konnte ich endlich mal dieses Bild aufnehmen. Inzwischen wuchsen die Baeumchen wieder im Boot, so lange liegt schon dieses Boot hier....
Es geht ueber Port of Spain in den Sueden der Insel. Im Zetrum der Stadt stehen diese Hochhaeuser.
Wohnsiedlungen auf dem Weg.
Hier scheinen die Roti Staende - Roti eine Art Pfannenkuchen aus Maismehl welche mit allem was man moechte gefuellt werden - ihren Ursprung zu haben.
Wir waren nicht mehr weit vom Asphaltsee entfernt. Der Fahrer erklaerte, dass die Haeuser in dieser Gegend mit der Zeit immer schiefer wurden, durch den Abbau des Asphalt sich der Boden senkt.
Und dieses ist der blanke Asphalt.
Am Rand ein Baum mit der Stinkfrucht.
Mit einem Tourguide ging es bis zur mitte des Lake Pitch. Man spuerte wie der Untergrund immer weicher wurde. Wenn man stehen bleibt sinkt man langsam tiefer und hinterlaesst Fussabdruecke.
Dieser Baum kommt aus der Tiefe wieder ans Tageslicht. Wie alt mag er wohl sein?
Dieses ist kein Ungeheuer, es ist einfach aufgerissener Asphalt.
und so sieht man den Asphalt in der mitte des Sees.
Ein Asphaltbrocken
Am anderen Ende des Sees ist die Foerderanlage.
Wie unser Tourguide berichtete gibt es nur 3 Asphaltseen weltweit. Einer in Trinidad der Pitch Lake, Guanoco Lake in Venezuela und La Brea Tar Pits - Los Angeles/Californien. Der Pitch Lake in Trinidad ist der groesste und aelteste. Dieser "See" ist ca 34 Hektar gross und taeglich werden ca. 300 Tonnen von dem Asphalt mit hoher Qualitaet abgebaut. Man kann sich kaum vorstellen, dass dieser Asphalt praktisch "fertig" daliegt um verarbeitet zu werden.
Wir fuhren wieder zurueck. An einem Roti Strassenrestaurant hielten wir an, konnten vorher noch einen Blick auf liebevoll angebauten Salat- und Spinatbeet auf Stelzen werfen.
Vor dem gleichen Haus stand diese Grippe
Nun konnten wir den Roti probieren.
Es wird immer mit einem Kartoffelcurry angeboten, wobei man dann zwischen Fleisch, Gefluegel oder Meeresfruechten waehlen kann welches zusaetzlich hinzugefuegt wird.
Gut gestaerkt ging die Fahrt zum Waterloo Tempel. Wir beobachteten, dass in den Gaerten viele Gebetsfahnen wehten. So konnten wir daraus schliessen, dass es gerade dort viele indisch stammende Einwohner gab. Dieser Waterloo Tempel ist in den See hinein gebaut worden. Den Innenbereich konnten wir nur durch eine Fensterscheibe betrachten.
Weiter an der Strasse bekamen wir noch diesen grossen Tempel zu sehen.
Anschliessend sind wir zum Hoehepunkt des Tages weitergefahren, dem Caroni Swamp. Es ist ein grosser Mangrovensumpf mit vielen kleinen Inseln, welche die verschiedenen Reiherarten abends als Schlafplatz ausgesuchen.
Mit einem Fuehrer sind wir los in Richtung des Sumpfes. Ziemlich am Anfang erkannte der Fuehrer mit seinen scharfen Augen eine Boa Constrictor auf einer Astgabel.
An einer bestimmten Stelle wurde das Boot festgemacht, sodass wir das Wunder in Ruhe betrachten/bestaunen konnten. Es kamen weisse Reiher und rote Ibize, dazwischen auch dunkle. Der Fuehrer erklaerte, die dunklen Reiher zwischen den Ibizen sind noch Jungvoegel. Die weissen Reiher hatten sich wieHoehlen in der gruenen Blaetterwand gebaut und verschwanden darin. Die wunderschoenen roten Ibize setzten sich auf die Aeste der Baeume. Es nahm kein Ende und wir kamen aus dem staunen nicht heraus. Inzwischen faerbte sich der Himmel mit der untergehenden Sonne und die Daemmerung brach ein. Der Fuehrer angelte aus dem Wasser eine rote Feder und eine mit einer dunklen Spitze und erklaerte, diese sei von einem Jungvogel. Die Federn konnten wir bestaunen aber mussten sie wieder in das Wasser zurueck tuen.
Dieser Teil der Tour war ein wunderschoener Abschluss.
Wir stellten fest, dass alle diese Anlagen - eigentlich Touristen Attraktionen - in einem sehr schlechten Zustand waren. Es ist zu schade, hoffentlich wird noch zur richtigen Zeit daran gedacht diese zu restaurieren.
Am 23. Dezember sind wir zum Westernmall gefahren. Es ist ein sehr schoenes und modernes Einkaufszentrum. Natuerlich war auch innen alles sehr weihnachtlich geschmueckt.
und so liegen wir in der Marina am Steg.
Endlich war auch die Zeit gekommen um weiter zu kommen. Am 1. Weihnachtsfeiertag verliessen wir Trinidad. Schnell kamen wir durch die Boca de Monos auf den Atlantik. War es herrlich wieder weiter zu fahren, neue Zielen zu erleben, Land und Menschen kennen zu lernen. Wir legten um 9 Uhr vormittags ab und hatten eine Nachtfahrt vor uns. Es sind 86sm bis Grenada und uns erwarteten nun andere Segelverhaeltnisse als bisher. Es ging gegen Stroemung mit 2-3kn, Wind und Wellen gegen an. Der Wind bliess mehr Nord als Ost. Wir freuen uns auf Grenada, die Prickly Bay.
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