Land in Sicht - Isla Graciosa auf den Kanaren 29.Juli 2013
Am 6. Tag hatten wir die Kanaren erreicht. Am vorletzten Tag vor der Ankunft hatten wir endlich richtig schönen Segelwind. Je näher wir kamen, wurde der Wind auch stärker. Erst sahen wir die vorgelagerten unbewohnten Inseln Alegranza, Montana Clara, Roque del Este und Roque Oeste, Lanzarote neben ihr die kleine Insel La Graciosa. La Graciosa hat eine Landfläche von nur 40,48qm und es wohnen ca 1000 Einwohner dort. Im Sommer kann diese Zahl sich fast verdoppeln.
Begrüßt wurden wir zwischen den beiden Inseln an der Felsspitze von Lanzarote mit dem Leuchtturm. Die Felsen stiegen weit empor, welches bedeutete "Wind"! Wir hatten als erstes Ziel nicht die Marina ins Auge genommen, sondern die Bahía oder Playa Francesa. Eine ziemlich geschütze Bucht. Vorbei ging es erst einmal an der Hafeneinfahrt der Marina.
Nicht eine halbe Meile weiter kamen wir dann an. Nachdem die CACIQUE gut vor Anker lag freuten wir uns auf ein frisches Bad. Dieses war es wirklich, da das Wasser ganze 20°C erreichte!!!.... brrrrrr.... aber gut getan hat es alle mal. Anschließend ein gutes Frühstück und die Welt war in Ordnung. Natürlich war Schlaf nachzuholen, bevor es auf Erkundungstouren ging
Es war, wie die meisten Inseln der Kanaren, alles recht karg. Sand und Steine wohin das Auge reichte. Hat auch seine schönen Seiten, wie man oben auf dem Bild erkennen kann. Solche "Malereien" sahen wir öfters. In die Bahía kamen am Tag verschiedene Ausflugsboote, welche uns am Nachmittag wieder verließen. Ankerlieger gab es einige, aus verschiedenen Herkunftsländern.
Nach 4 Tagen sind wir in die Marina, um uns die Insel besser ansehen zu können. Die Leute der Marina alle sehr nett und freundlich und freuten sich auch dort, dass ihre Sprache gesprochen wurde. Eile und Stress war dort ein Fremdwort, alles ging mit Ruhe von statten. Für so manch einem Urlauber eine "Geduldsprobe" um zur Ruhe zu kommen. An den Stegen gab es nur Wasser, welches abends ab 7Uhr abgestellt wurde. Elektrizität nur wo es sein mußte, also war die Taschenlampe gefragt. Das Dorf war sauber, die Straßen aus Sand, ausser an der Anlegestelle der Fähre. Kleine Geschäfte fanden wir auch, so auch den Mercado in dem man das nötigste erhielt. Internet fanden wir an 2 Stellen, jeweils in einem kleinen Restaurant. Bei dem einem mußte man zahlen, bei dem anderen - wie wir schnell herausbekamen - nichts, dafür trank man ein oder zwei Biere oder Kaffee. Also mit der "Welt" konnte man in Kontakt bleiben. Also wer mal richtig entspannen will, sollte sich mal auf Graciosa umsehen.
Die Spaziergänge am Strand entlang waren schön und einsam. Die Vegetation dem Klima angepaßt.
Wenn man im Dorf an so manchen Häusern vorbei kam, sah man verschiedenartige Gärten, schön angelegt mit dem was man am Strand fand, oder einfach von dem alten Fischerdorf einiges übernommen hat, wie die Wasserspeicher oder Öfen.
Dann ging es weiter an die Südspitze von Lanzarote - Marina Rubicon.
Marina Rubicon/Lanzarote und Puerto Calero 09.Juli
Nachdem wir auf der Wetterkarte erkennen konnten, daß Wind und Wellen paßten, faßten wir das nächste Ziel ins Auge. Der Segelwind war prima, die Wellen erst fingen bei etwa 1m an und bis wir fast an der Südspitze ankamen, hatten wir auch schon Wellen 3m waren. Unterwegs sahen wir einen anderen Segler uns überholen, welcher fast vollkommen im Wellental verschwand. Wir wunderten uns, wieso der schneller war. Kaum war er vorbei, sahen wir doch das verräterische Zeichen des Auspuffs..... Nach jeden Kap welches wir südlicher kamen, meinten wir die Wellen werden besser werden, war aber nur ein Wunschdenken. Irgendwann wurden die Wellen wirklich weniger aber, oh was war da geschehen, der Wind nahm zu. Die Segel mußten wir bergen, bis auf das Groß im 2. Reff. Zwischen den Inseln Lanzarote und Fuerteventura traf uns ein vorlicher Wind von bis zu 40Kn! Der Motor lief auf 2500Rpm und wir kamen nur mit 2-3kn gegen an, vorwärts. Die Marina war in Sicht, aber es dauerte doch recht lange - wenn man wartet - bis wir dort waren. Plötzlich kehrte eine Ruhe ins Boot, wir sahen Segler in der geschützten Bucht segeln, Jollen welche beim üben waren und auch Ankerlieger. In der Marina Rubicon bekamen wir einen guten Platz an einem Steg. Diese Marina ist künstlich entstanden mit den Häusern und vielen Geschäften für die Touristen. Es war alles sehr schön und geschmackvoll angelegt. Da es eine Vulkaninsel ist, alles mit schwarzen Sand und Steinen und immer mit Pflanzen, seien es Blütenpflanzen oder Kakteen. Letztere beherschten natürlich die "Überhand".
Natürlich wollten wir auch etwas von der Insel sehen. So meldeten wir uns zu einer Tagestour über die Insel an.
Von hier ging es mit einem Bus in Richtung der Lagune El Golfo, ein versunkener Kraterkessel am Rande des Atlantiks. Die Färbung des Wassers enstand durch die Verdunstung des Meerwassers welches ein höheren Salzgehalt hat und besondere Algen. Je nach Sonnenstand sieht man dieses intensive grün des Wassers mit dem schwarzen Lavastrand und dem blauen Wasser des Atlantiks. Die Ortschaft El Golfo ist ein Fischerdorf mit den besten Fischrestaurants Lanzarotes.
Weiter ging es zu den Feuerbergen. Oben angekommen steht das Restaurant welches auch von César Manrique enstand. Auf dem Weg dorthin kam ersteinmal eine "Showeinlage".
Zuerst wurde an einer besonderen Stelle noch 60° heißer Sand auf die Schippe genommen und jeder Besucher bekam etwas in die Hand, als Beweis, das der Sand wirklich so heiß ist. Natürlich ließ man ihn sofort wieder fallen..... Anschließend gab es eine Öffnung im Boden in dem man trockene Pflanzen hineinwarf, welche nach ca 1 Minute anfingen zu brennen. Sehr beeindruckend war die Einlage mit der Wasserfontäne. Es wurde etwas Wasser in ein Rohr geschüttet und nach 2 Minuten schoß die Wasserfontäne hoch. War schon sehr beeindruckend. Vor allem zu bedenken, daß unter den Füßen der Vulkan ruht.
Anschließend ging es ins Restaurant, vorbei an einem großen Grill welcher die Speisen - Hühnerschenkel und Fleisch - garbriet.
Diesen Teufel sieht man überall auf dem Gelände, es ist das Zeichen für die Feuerberge -Vulkane -
Wohin man schaute, überall diese dramatische Vulkanlandschaft. Man kann dazu im Grunde garnichts mehr sagen.
Diese letzten Bilder hatten wir aus dem Bus aufgenommen.
Unterwegs wurde angehalten, damit die Touris eine Kameltour unternehmen konnten. Wir schauten uns diese lange Kamelschlange an und dachten uns unser Teil. Die Kamele wurden damals nach Lanzarote gebracht, da es das einzige Tier war, welches die Trockenheit aushielt und als Arbeitstier benutzt werden konnte.
Es geht weiter nach La Geria wo sich ein Weinbauer befindet. Auch hier wieder die Ortseinfahrt welche sehr schön mit dem Kreisel und den Pflanzen gestaltet war. In dem Weinkeller bekam man von dem Wein zu probieren. Es ist ein ganz eigener Geschmack der Vulkaninsel. Jede Weinrebe wurde vor dem Wind mit aufeinandergeschichteten Steinen geschützt.
Wir schauten mal auf die Rückseite des Weingutes und bekamen gerade mit, wie der Wein dort gekeltert wird. Einmal ist die Lese schon eine sehr mühsame arbeit, alles handverlesen, und der Ertrag ist weit entfernt was wir von zu Hause kennen. Die Trauben wurden gewaschen, anschließend über das Förderband zur Kelter weitergeführt.
Weiter ging es zur Ortschaft Mancha Blanca. Dort wurde uns erklärt, daß ein Kreuz vor die ankommende Lava aufgestellt wurde mit der großen Hoffnung, daß die Lava nicht weiterfließen soll. Dieses war wohl geschehen und zum Dank wurde die Kirche erbaut.
Durch das Tal der tausend Palmen ging es zum Jameos del Agua an der Ostseite der Insel. Dieses gehört zum Tunnelsystem Atlántida, sowie auch die grüne Lagune. Durch einbrüche der Lavadecke entstanden Öffnungen inwelche die Einwohner Lanzarotes ihren Müll warfen. Dem Künstler César Manrique ist es gelungen die Höhle zu reinigen und daraus ein Naturdenkmal als einzigartiges Kunstwerk zu schaffen.
Man geht über Treppen runter, alles ist wunderschön mit tropischen Pflanzen angelegt bis man zum unterirdischen Salzwassersee kommt, indem sich die kleinen Augenlosen Krebse befinden.
Viele Sitzgelegenheiten findet man, so auch eine Bar. Alles ist aus Holz hergestellt, die Wände zum Teil weiß angemalt
Man kommt aus dem Staunen nicht raus, wie wunderbar alles angelegt war. Es fehlen wirklich die Worte um es zu beschreiben.
Mit diesem Highlight fuhren wir wieder zur Marina. Es hinterließ uns alles einen enormen Eindruck und wir wollten das nächste mal mit dem Auto alles noch intensiver anschauen.
Wir wollten nun auch weiter machten nochmal ein paar Fotos von der Marina und Umgebung und verließen am 13.08. die Marina Rubicon mit Ziel zur Marina Puerto Calero um dort unsere CACIQUE zu lassen.
Puerto Calero 13.August 2013
Wir wollten weiter und sind dann mittags aufgebrochen in Richtung Marina Puerto Calero. Auf dem Weg dorthin legten wir einen Badestop ein, um mal unterzutauchen. Nur war das Wasser 20°C, nicht gerade warm und einladend. So faulenzten wir und fuhren nachmittags weiter nach Puerto Calero. Auch diese Marina war mehr oder weniger künstlich angelegt, d.h. mit vielen Botiquen und Restaurants, im Hintergrund lagen die Hotels und Apartmenthäuser. Auf jedenfall war es hier ruhiger. Wir bekamen einen Platz am Ende des Stegs. Erst waren wir nicht sicher, wie man da liegt, aber recht bald konnten wir erkennen, daß man da mehr für sich liegt. Der Verkehr der rein- und rausfahrenden Boote war nicht so schlimm und so machten wir uns dort breit. Auch hier die Capitanía alle sehr freundlich und hilfsbereit.
Die Temperaturen waren nicht so schlimm für die Jahreszeit. Es wurde manchmal heiß, wenn der Wind fehlte. Einmal erlebten wir auch einen plötzlichen Temperaturanstieg von 29°C auf 41°C mit wirklich sehr warmer Luft bzw. Wind bis zu 30kn aus Osten, also Saharawind mit dem roten Sand. So verbrachten wir noch einige Tage zum eingewöhnen am Steg, bis wir unsere Heimreise planen mußten. Wieder einmal waren viele schöne Wochen vergangen. Wir packten alles wieder alles ein, einmal für zu Hause und zum anderen natürlich auch das Boot.