Guadeloupe 12.02.2015 - 24.02.2015
Auch diese Entfernung waren nur 20sm zogen sich aber sehr in laenge, zumal der Wind aus Sueden kam, welches nicht unbedingt die "normale" Windrichtung ist. So war der Wellengang dementsprechend. Aber endlich kamen wir in die grosse Marina. Sie liegt am Anfang des Kanals vom Riviere Salee. Die Anlage ist recht gepflegt und schoen. Man kann vieles zu Fuss erreichen. Man hat das Gefuehl in Frankreich zu sein.
Nachdem die Anmeldung abgeschlossen war machte sich Ludwig gleich an die Arbeit mit der Pinne. Wir wollten sie im Wasser etwas nach unten ablassen, das hiess ersteinmal absichern damt sie nicht auf Tiefe geht. Dieses geschah ueber die beiden Fockwinschen. Ludwig musste einige male abtauchen um die Leinen unten richtig anzubringen. Dann konnten wir die Pinne langsam nach unten absenken bis das Lager im oberen Teil frei war. Wie schoen alles klappte, wir konnten es kaum fassen. Auch das Lager liess sich mit dem Ausziehwerkzeug aus Deutschland rausziehen. Mit dem ausgebauten Lager suchten wir eine Werkstatt mit Drehbank. So und das alles auf franzoesich. Mit Hilfe des Woerterbuches konnten wir letztendlich erklaeren was wir wollten. Das schoene hier ist, dass die meisten auch etwas Englisch koennen, sodass es mit der Verstaendigung recht gut klappte. Wir wurden zu einer Werkstatt geschickt welche in Richtung Pointe a Pitre liegt. Vorbei an der grossen Universitaet mit Campus maschierten wir und fanden auch die Werkstatt. War schon interessant. Sah eher aus wie eine Werkstatt im Hinterhof jeder arbeitete vor sich hin. Wir fanden den richtigen Mann, er erkannte gleich das Problem und war mit dem Material vertraut. Also drehte er das ab was am Lager zu viel war und als Bezahlung verlangte er nur 10.-Euro!!! fuer ein Bier.... So etwas gibt es auch!
Wieder am Boot, probierte Ludwig gleich ob alles passte. Wunderbar! Wir waren so froh!! Hoffentlich bleibt es bis wir in Florida sind, d.h. natuerlich fuer immer!!
Inzwischen hatten wir erfahren, das die beiden Bruecken ueber dem Kanal auf die nördliche Seite der Insel nicht mehr bedient werden. Wir hatten doch einige Hoffnung, dass wir unseren Mast soweit legen konnten um durch zu kommen. Aber mit 4m Brueckenhoehe muessten wir das ganze Rigg runter nehmen.. und das wird dann doch zu viel. So koennen wir nicht den kurzen sondern muesse den langen Weg um Guadelupe nehmen. Nun ja, die Bucht im Norden der Insel Deshaies auf halben Weg soll sehr schoen und sehenswert sein. Von da aus koennen wir auf einem Tagestoern Antigua erreichen. Wie lange wir noch hier auf Guadelupe bleiben haengt vom Wetter ab.
Die Marina ist schon sehr beeindruckend mit den vielen Stegen und die Wasserflaechen vor der Marina.
Wir hatten fuer den Samstag ein Auto bekommen und so fuhren wir auch gleich los. Es sollte nach Bass Terre gehen, dieser "Fluegel" der Insel ist der bergige und gruene. Durch die Stadt ging es ueber die Bruecke ueber den Kanal. Die Bruecke die nicht mehr fuer Yachten geeoeffnet wird.
Jetzt konnten wir auch erkennen, dass an der Bruecke wirklich keine Taetigkeiten mehr stattfanden. Schade!
Weiter ging die Fahrt durch sattgruene Landschaften, bis wir zum Zoo und Botanischen Garten kamen.
Alles machte einen gepflegten Eindruck und es machte Freude durchzugehen.
Auch konnten wir einen Blick auf die Karibik See werfen.
Der Weg fuehrte auch ueber lange Haengebruecken bis fast hoch zu den Baumwipfeln.
Es war ein sehr schoener Rundgang und wir konnten wieder viele Pflanzen sehen und natuerlich auch einige Tiere.
Nicht lange und wir kamen an die Bucht von Deshaies.
Diese Bucht liegt sehr schoen an der Nord-West Kueste der Insel.
Wir unternahmen einen kleinen Rundgang durch die Ortschaft.
Weiter fuehrte uns der Weg zu diesem schoenen Aussichtspunkt.
Dann zogen Regenwolken auf und es fing auch kraeftig an zu regnen. Genau zu diesem Zeitpunkt konnten wir an dem Karnevalssamstag diesen Umzug sehen. Es ist wohl sehr symbolisch ausgelegt mit den Peitschen und den dunkelfarbigen "Sklaven"
An dieser Destillerie konnten wir nicht vorbei und waren gespannt wie dort der Rum hergestellt wird.
Sehr schnell erkannten wir, dass es da mit modernen Geraeten zuging. Das Haus in das wir hineinkamen war ein Museum ueber die Gruendung der Destillerie und den zu der Zeit benutzten Handwerkzeugen. Auch fanden wir eine wunderschoene und interessante Schmetterlingsammlung, sowie Modellboote alter Segelschiffe. Leider durfte im Innenraum nicht fotografiert werden. Auf jedenfall zum Schluss konnten wir verschiedene Rumsorten probieren, wobei wir natuerlich einen mitnahmen.
Aussen lagen die weiten Zuckerrohrfelder vor uns.
Am Spaetnachmittag kamen wir nach Pointe a Pitre zurueck und mussten noch in einen Supermache um unsere Vorraete aufzufuellen. Dort wo der Supermarkt sein soll war ein grosser Parkplatz und ein CASINO. So viele Leute parkten vor dem CASINO, seltsam. Der Supermarkt hat den Namen CASINO. Das Angebot hat französischen Ausmasse. Lebensmittel noch vielfältiger als in USA und kein Vergleich mit Deutschland.
Nochmal die Knalbruecke auf der Rueckfahrt.
Spaet kamen wir in die Marina zurueck mit wieder neuen Eindruecken einer Insel.
Jetzt sollte es weitergehen. Es war frueh am Morgen, das Wasser noch ruhig, einen Hauch Wind welchen wir verspuerten. Immer wieder trafen wir diese Algenteppiche an, was hat das nur zu bedeuteten? Jahreszeiten bedingt? Wir haben immer noch keine Erklaerung.
Dieses mal konnten wir einem richtigen grossen "Teppich" nicht ausweichen und prompt merkte es auch der Propeller. Die Geschwindigkeit ging runter. Mussten wir ins Wasser und den Propeller befreien? Nein, es ging doch viel einfacher. Einfach rueckwaertsfahren und da konnten wir auch beobachten was sich verfangen hatte. Schon bald waren wir an der Suedspitze und wir konnten die ganze Westkueste raufsegeln. War eine schoene Abwechslung die verschiedenen Landschaftsbildern zu beobachten. Einmal kam uns dieser Fischer doch recht nahe. Wir konnten ihm garnicht ausweichen, denn als wir ein Manoever gefahren sind, tat er es gleich, aber in unsere Richtung. So zeigten wir ihm dann deutlich die Richtung. Wir haben ja einsehen bei einem Fischdampfer welcher "eingeschraenkte Manoevrierfaehigkeiten" hatte, aber dann nicht so hin und her!
Am Spaetnachmittag kamen wir in Deshaies an. Huchhhh waren da ploetzlich viele Ankerlieger! Wir fanden einen schoenen Platz und liessen den Anker fallen. Wir tauchten ihn noch ab und hofften, dass er feste bleiben wuerde. Der Untergrund Sand und Seegras.... Ein Reitgewicht kam noch zum Anker dazu. Ja die Sonnenuntergaenge sind immer wieder eine Verlockung und gutes Photomotiv.
Am naechsten Morgen pfiff der Wind weiter in Boen. Doch was sahen wir da, ein Ankerlieger der sich selbststaendig gemacht hatte und auf Drift ging. Wir hatten unser Fruehstueck gerade beendet und konnten beobachten wie sich dieses Boot quer in Richtung See trieb bis er sich an einem anderen Schiff festhakte. Jetzt erst kam der Skipper rausgelaufen und sah was passiert war! Auch von dem betroffenen Schiff kam der Skipper, aber scheinbar ist nicht viel passiert und der abgedriftete Segler versuchte noch zwei mal wieder festen Anker zu bekommen. Einem anderen Segler hinten dran war es nicht geheuerlich und machte, das er rauskam. Auch wir fuehlten uns nicht so ganz sicher mit dem Ankergrund und gingen Ankerauf um das Bojenfeld nach einen freien Boje abzufahren. Leider vergeblich. So sind wir auf die offene See und machten alles Seeklar. Anschliessend ueberlegten wir: entweder zurueck zu einer Ankerbucht oder vorwaerts nach Port Louis, die Nordseite zwischen den beiden "Fluegeln" von Guadeloupe. Wir wussten, dass wir eine Strecke gegen Wellen und Wind fahren mussten und der Wind heftig bei den beiden kleinen vorgelagerten Inseln an der Nordseite pfeiffen wuerde. Laut den Wetterdaten sah es gut aus. Aber was wir erlebten, war mal wieder ein "Hoehepunkt" hier in der Karibik. Es waren nur 20sm welche man normalerweise gut in 4-5 Stunden schaffen konnte, aber oh weia wir brauchten 9 Stunden, ja wirklich 9 Stunden!!!! Die Geschwindigkeit war durchschnittlich 2kn. Wir haetten zurueck gekonnt, auf der anderen Seite waren wir schon so weit gefahren....., also Ohren anlegen und durch! Auch bei so "holprigen" Zielen kommt man aufs philosphieren, so ging mir z.B. durch den Kopf: Du schoene Karibik mit Deinen so wunderbaren weissen Straenden und Palmen, ach nein wir befinden uns ja mitten im Wind gegen an mit 28kn und Wellen welche z.T. 2m erreichten; ach Du schoene Karibik, Du mit Deinen Korallenriffen so interessant zum Schnorcheln; nein wir muessen Ankerwache nachts schieben, da die Boen heftig in Bucht fallen und die Ankerlieger dicht bei einander liegen, Du schoene Karibik, wie romantisch sitzt es sich zum Sonnenuntergang mit einem Glas Cocktail in der Hand..... Ziemlich geschafft kamen wir in Port Louis gerade noch bei Daemmerlicht an. Wir fuhren erst einmal in die kleine Fischermarina um die Lage zu pruefen und legten uns dann an die Mole der Tankstelle. Endlich Ruhe im Schiff, tat das wohl!! Alles andere am naechsten Tag. Am naechsten Morgen bekamen wir auch die Erlaubnis an dem Steg zu bleiben, bis wir abfahren wollten, 4 Tage. Am naechsten Abend kam auch noch die Gendamerie, sehr freundlich und nett und fanden es auch ok. Aber die Fischer haben hier das sagen und so mussten wir an einen anderen Steg auf dem einige Fischernetze lagen. Wir verdrueckten uns moeglichst um nicht zu behindern in die Ecke, aber nein, die Fischer meinten, dieses sei ihr Steg und wir muessten weg.
Wir bekamen eine Regattarennen zweier historischer Fischerboote mit. War interessant zuzuschauen-/hoeren. Bei einem Boot (das gruene) konnten wir beobachten wie es geordneter zuging, bei dem anderen wusste jeder etwas besser! Die viel zu grossen Segel wurden auf der Slipanlage gesetzt, jedoch mussten die Boote beidseitig gut gesichert werden. Gestartet wurde von Land mit gesetzten Segel. Auf einen Pfiff wurden die Boote ins Wasser geschoben und die Mannschaft von 6 Personen sitegen vom Wasser aus in das recht kleine Boot. Ein Mann (Frau) an der Pinne einer an den Schoten, der Rest beweglicher Ballast oder mit dem Eimer Wasser schoepfen. Der Wind fasste auch schon gleich die Segel und es ging hoch her bis der erste ins Wasser kam. Mit welch einem Tempo ging es auch gleich los.
Zwischenzeitlich schauten wir ueber die Mole der Marina gen Sueden
und sahen die beiden Segelboote
Wir bummelten ein wenig durch die Gegend.
Ein Teil der Marina mit der Slipanlage ist recht neu. Fuer die Fischer wurden offene Verkaufsstaende aufgestellt mit modernen Wasserbecken, etc. Totale Fehlinvestition, denn die Fischer blieben da wo sie immer gearbeitet haben. Nun geht alles seinen Weg, verrostet oder wird demontiert.
EU Mittel welche da falsch eingesetzt wurde? Das einzig gute fuer diese Ortschaft sind die grossen Wellenbrecher welche entstanden sind und Land und Leute schuetzen.
Nach 2 Stunden war der Sieger der Regatta eingetroffen.
Eine schoene Szene konnte ich am Steg nebenan beobachten.
Nocheinmal ein kurzer Gang durch den Ort bevor wir zur Ankerbucht fahren wollten.
Wir holten mit unseren Kanistern Wasser, eingekauft hatten wir schon und die Wetterkarte hatten wir auch abrufen koennen und so fuhren wir nachmittags vor die Marina und ankerten. Endlich konnten wir auch wieder ins Wasser. Dieses ganze Gebiet ist bekannt wegen seinen Mangroven und schoenen Tauchgruenden. Die Wasserfarben waren unglaublich schoen.
War es wieder schoen vor Anker zu liegen, leicht in der Duenung zu schaukeln und ins Wasser koennen wann wir wollten. Herrlich!
Die Regenfronten konnten wir von hier aus gut beobachten. Nicht immer bekamen wir den Regen ab, aber wenn fing es mit ein paar Tropfen an und dann brasselte es kraeftig runter und dieses nur fuer ein paar Minuten.
Trotz Regen konnten wir auch eine Gruppe dieser Triamarane sehen, wie sie an uns vorbei segelten in Richtung offene See. Mit Fusspedalen wird das Segel aus und ein gerollt und auch bei Flaute das Boot angetrieben
Zwischendurch war Ludwig beim Friseur. Sieht doch gut aus, oder?
Etwas spaeter kam die Gruppe der Triamarane zurueck. Es war schoen denen zuzuschauen.
weiter mit 2015 Karibik Antigua