Überfahrt von den Kanaren zu den Kap Verden 26.Dezember 2013
Am 26. Dezember war es soweit. Wir meldeten uns in der Capitanía ab und bekamen das letzte Wetter mit NE Wind 15-20Kn.
Gegen mittag fuhren wir los. Das Wetter war herrlich, jedoch auf dem Wasser recht kühl, warm anziehen war angesagt. Wir hatten einen schönen Sonnenuntergang und guten Mutes und voller Erwartung und Spannung ließen wir Lanzarote hinter uns und kamen gut an der Küste von Fuerteventura weiter. Doch in einiger Entferung sahen wir eine dunkle Wolke welche sich ausbreitet und auch eine Regenwand. Was sollte das bedeuten? Wir hatten den Kanal 16 an und es gab Unwetterwarnung bei Gran Canaria.... Nicht sehr lange wurde es auch für uns ungemütlich. Die Wellen wurden höher und der Wind nahm kräftig zu. Das Unwetter hatte auch uns erreicht. Glücklicherweise hatte Ludwig über AIS beobachtet wie ein Segler in die Marina Gran Tarajal rein ist. So änderten wir den Kurs und kamen nach anstrengendem Seegang dort in der Marina an. Wir schauten nur wo Platz ist und haben uns an einem Steg festgemacht. War das eine Erleichterung. Wir hatten zwar vorher über Kanal 9 die Capitanía angerufen, meldeten sich aber nicht. Doch kaum lagen wir am Steg kam ein Marinero.
Er meinte nur, dass wir uns morgen vormittag melden sollten. Wir froh und müde gingen gleich in die Koje, nachdem das Schiff soweit aufgeklart war.
Am nächsten Morgen sind wir gleich in die Capitanía und dort hörten wir, das an dem Abend 5 Segler reingekommen waren wegen dem Unwetter. Wir schauten uns ein wenig in der Ortschaft um. Es war ein kleiner Ort, ursprünglich auch ein Fischerdorf, inzwischen auch als Touristenort ausgebaut.
Am 31. Dezember entschlossen wir uns weiterzufahren. Wir ließen Fuerteventura hinter uns und entfernten uns nun von den Kanaren.
Wir erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang und so segelten wir ins Neue Jahr 2014. Ludwig überprüfte nochmals die Strecke und alles sah gut aus.
Das Neue Jahr prosteten wir mit dem Rum Cacique zu und wünschten uns u.a. das wir gut nach Sal kommen.
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Au weia, nach 4 Tagen hatte unser Autopilot seine Funktion aufgegeben. Wir mußten nun abwechselnd Steuern. Alle 4 Std. wechselten wir uns ab. Es ging ganz gut und wenn wir müde waren, schalteten wir den Motor aus, welchen wir auch unter Segeln mitlaufen ließen um leichter steuern zu können und fixierten die Pinne. Über AIS konnten wir gut sehen, wann Schiffe kamen, so mußten wir immer wieder nachsehen um weiterschlafen zu können. Es klappte ganz gut. Die Atlantikdünung war mit 3-4m hohen Wellen. War nicht so schlimm, da sie recht langgezogen waren.
Morgens hatten wir fliegende Fische und sogar einmal einen kleinen Tintenfisch an Bord.
Wieder einmal ein sehr schöner Sonnenuntergang. Interessant waren auch die verschiedenen Wolkenbildungen welche wir beobachten konnten
Am 8. Januar hatten wir den Landfall. Man konnte die Konturen von Land erkennen. Da Sal eine sehr flache Insel ist, mußten wir schon recht nahe kommen um sie wirklich erkennen zu können. War schon ein herrlicher Moment, wir haben ein großes Etappenziel erreicht.
Die Kap Verdeninsel Sal ist in Sicht
In dieser Bahía Palmeira lagen wir nun vor Anker. Sah schon komisch aus, als wir den Kartenplotter mit unserer Position sahen, da standen wir doch tatsächlich auf Land!! Wie wir erfuhren, sie die Koordinaten zum Teil recht fehlerhaft in diesem Seegebiet.
Das Ankerfeld war recht groß und natürlich man sah verschiedene Nationalitäten.
Mit dem Dingi ging es nun immer an Land. Anfangs hatten wir unser Dingi immer am Strand an Land gezogen. Man mußte natürlich schon im Wasser aussteigen, da es zu flach für den Motor war.
Das Dorf Palmeira ist heute noch ein Fischerdorf. Die Bevölkerung wartet jeden Tag auf den frischen Fang. Im Süden der Insel ist ein großer Touristenort mit vielen Hotelanlagen,etc. Die Touris werden über die Insel gefahren und werden überall hingeführt. Man fühlt sich nicht sehr wohl dabei.
Ansonsten sind die Kap Verdianer ein sehr freundliches Volk und immer hilfsbereit. Wir kamen mit etwas anderen Erwartungen hier her, nachdem wir verschiedene Lektüren gelesen hatten. So konnten wir inzwischen einen "abwärtstrend" erkennen. Sehr schade!
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