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In der Bahía del Alfacs (Küste Spanien)


Sonntag, 22.05.2011


Ab heute werde ich in Tagebuch-Form schreiben. So kann ich die momentanen Eindrücke gleich niederschreiben. Heute sind wir vom nördlichen Teil des Ebrodeltas zum südlichen gefahren. Ersteinmal brauchten wir lange bis wir den Anker oben hatten, da sich sehr viel Seegras daran gefangen hatte. Nach gut 20 Minuten ging es dann los. Wir mussten recht genau auf die Wassertiefe achten und fuhren bei 3-5m  aus dem inneren Teil der Bucht bis zur offenen See. Man merkte das heute Sonntag ist, da sich doch einige Segler und vor allem Motorboote draußen aufhielten. Wir nahmen den Kurs auf den Cabo Tortosa und mussten dabei einige Seezeichen beachten wie auch die Wassertiefe, denn es gab ein Wrack auf der 8m Linie ohne weiteren genauen Angaben. Unser Plotter ließ uns nicht ruhen, denn dauernd ging ein AIS Signal an, welches bestätigt werden musste. Wir verstanden nicht ganz warum wir das mussten, da wir nur inaktiv daran beteiligt sind. Nun ja so kann man sich auch fit halten.

Recht gut konnte man die Flussmündung des Ebro sehen, einige ortskundige Boote sind dort hin. Wir fuhren langsam an der langen Sandküste entlang bis wir endlich einen Leuchtturm sahen. Aber das war erst der halbe Weg zur Buchteinfahrt! Oh je, die letzte Strecke zog sich dahin. Dann endlich konnten wir erkennen wo wie weiter fahren konnten. Geradeaus war  ein großes Zementwerk zu sehen, welches wir als Ansteuerung nahmen. Wir standen nun vor der Entscheidung in die Marina zu fahren oder noch einmal in der Bahía zum ankern. Da es ein so schöner Tag war und ich nochmals schnell abcheckte ob wir noch genug zu trinken an Bord hatten, entschlossen wir uns weiter in die Bahía zu fahren. So fuhren wir wieder querab zum Leuchtturm und ließen den Anker im flachen Wasser von nur 30cm unterm Kielfallen. Schön war es zu beobachten wie der Anker ins Wasser fiel und sich auf die Seite legte um sich mit einem Flügel einzugraben.. Wir gaben noch ca. 10m Kette. Wir freuten uns schon auf das Bad im Salzwasser. Es war zwar etwas trübe aber schien sauber zu sein. Ersteinmal hielt ich das Thermometer ins Wasser und es stieg auf 24°! Nun gut also nichts wie rein. Ja das war vielleicht ein tolles Gefühl die Badeleiter runter zu gehen und auf dem Grund stehen zu können. Ludwig ging erst einmal zum Anker um zu sehen wie er lag. Er hatte sich inzwischen eingegraben und konnte ihn nicht mehr sehen. Anschließend ist Ludwig einen Kreis von 30 Meter um den Anker gelaufen um zu sehen wie es sich mit der Wassertiefe verhält. Ich marschierte auf der anderen Seite die Tiefe ab. Auch prüften wir den Abstand vom Kiel auf den Grund und der war nur ca. 15cm. Ebenso das Ruderblatt hatte diesen Abstand zum Grund. Uns war es nicht ganz geheuer, da in unserem Buch stand, daß mit der Windrichtung sich der Wasserstand auch ändern kann. Da wir nicht wie vor einem Jahr am Eichersee lange trocken liegen wollten, verholten wir das Schiff in etwas tieferes Gewässer. So ließen wir den Anker bei 3m fallen. Schade, nun konnten wir nicht mehr um das Boot laufen.

Nach dem erfrischenden Bad gab es statt dem Anlegerbier einen Anleger Brandy. Das Bier war schon zu Ende. Anschließend setzte ich mich erst einmal hin um die Eintragungen ins Logbuch zu machen und dann ans Essen kochen. Ich staunte schon, wie einfallsreich die Küche unterwegs werden kann. Bisher kam immer sehr leckeres Essen auf den Tisch und immer Salat oder Gemüse. Für unterwegs hatte ich genug Tomaten und Paprika mit den belegten Broten. Ludwig stieg vor dem Abendessen noch in die Backskiste um zu sehen warum die Tankanzeige nicht funktionierte. Als er das Teil draußen hatte, sah er, dass der Schwimmer abgegangen war. Mit einem Endoseskop und dem Computer suchten wir das Teil im Tank. Glücklicherweise war nicht mehr allzuviel Diesel darin. Da Ludwig auch ein Magnet an die Lichtquelle der Endoskopkamera angebracht hatte konnten wir es erkennen. Vorsichtig zog er es heraus. Tolle Arbeit! Nachdem alles wieder an seinem Platz war drehte ich den Motorschlüssel, um zu sehen was die Tankanzeige des Steuerbordtanks nun anzeigte. Nein!! Was war das? Sie zeigte fast voll statt fast leer an. Aber das herausfinden verlegten wir auf den nächsten Tag. Nach dem Abendessen ließen wir den nun schon inzwischen späten Abend ausklingen und legten uns in die Koje.

 

Montag,23.05.2011

 

110523A02 Bahia del Alfacts

 



Heute morgen lachte die Sonne wieder voll in die Koje. Es war inzwischen 8Uhr30, wir standen auf. Tapfer sind wir erst ins Wasser um unsere 2 Runden um das Boot zu schwimmen. Es war windstill und das Wasser doch angenehm wenn man sich bewegte. Anschließend schmeckte der Kaffee nochmal so gut. Heute Vormittag wollten wir eigentlich in die Marina fahren. Schoben es erneut auf, da es so ein schöner Tag war und Ludwig einiges in Ordnung bringen wollte.

Wir konnten sehen, wie die Fischer tätig wurden. Einer kam recht nahe und legte seine Boje aus um anschließend sein langes Netz ca 100m, auszulegen.


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Wir hofften, dass der Fischer heute Abend sein Netz wieder einholt. Aber nein. Auf Jedenfall haben wir gesehen, dass zwischen zwei Fähnchen ein Netz mit Bleikugeln in gewisser Tiefe liegt.

Ludwig machte sich an die Arbeit den Schwimmer am Geber des Dieseltanks nochmals zu prüfen. Gleichzeitig leitete er die Leitung der Heizung in den Tank, welche bisher über einen extra Tank provisorisch lief. Nun funktioniert auch wieder die Tankanzeige. Es kostete doch fast den ganzen Tag Arbeit und viel Schweiß.

Da wir kein Brot mehr hatten, machte ich mich ans Brot backen. Meine Güte ist der Teig aufgegangen, wahrscheinlich liegt es auch an der warmen Temperatur. Da scheinbar doch der Wetterwechsel hier an der Spanischen Küste angekommen ist und es jeden Tag wärmer wird, deckten wir heute morgen schon das Boot mit einer Zusatz Sonnenplane ab und auch an der Steuerbordseite, die Fenster. So konnte man es auch drinnen ganz gut aushalten.

Am Abend schaute Ludwig noch im Plotter und auf der Seekarte die verschiedenen Entfernungen zu den Balearen ab. Jetzt fehlt noch eine Vorhersage des Wetterberichtes für die nächsten 2 Tage, aber ich denke da bekommen wir in der Marina morgen Bescheid und natürlich holen wir über DWD das Wetter und auch über Funk


Dienstag, 24.05.2011


Der Tag war wieder blauer Himmel und Sonnenschein. Kein Wind und so konnten wir gut ins Wasser um unsere Runden um das Boot zu schwimmen. Es war richtig herrlich nach anfänglichen zögern ins Wasser zu kommen. Das Frühstück schmeckte doppelt gut mit dem frisch gebackenem Brot. Anschließend trafen wir die Vorbereitungen um den Anker hoch zu holen und in Richtung Marina zu fahren. Vorher konnten wir noch sehen wie der Fischer von gestern das Netz wieder einholte. Diesmal waren sie zu dritt mit 2 Booten. Leider konnten wir nicht sehen was und ob etwas gefangen wurde. Außerdem übte wohl ein Wasserflugzeug Wasser im fliegen aufzunehmen und wieder zu starten. Dieses geschah bis wir in der Marina waren.

Der Anker kam dieses mal gut raus. Ludwig übernahm diesen Job und ich war am Pinne. Langsam tuckerten wir der Marina entgegen. Dort ging es erst einmal an die Tankstelle um beide Dieseltanks zu füllen. Das Vergnügen kostete €272,00 uff. Nun dieses reicht wieder eine ganze Weile. Der Spritverbrauch war auch deswegen, da wir nur den Wind gegenan hatten und keinen Wind zum segeln.  Schade! Hoffentlich wird es auf dem Weg nach Mallorca besser.

An der Tankstelle konnten wir uns auch gleich für diese Marina anmelden. Inzwischen war der neue Teil auch in Betrieb, aber etwas weiter abgelegen vom Ort und wir waren froh, hier einen Platz zu bekommen. Total erstaunt und erfreut waren wir über den Preis für die Nacht. Wir wollten 2 Nächte dableiben und bezahlten €24,78. Kaum waren wir am Steg, installierte Ludwig schon den Schlauch um das Boot zu waschen. Das erste mal konnten wir unser Badezeug anziehen um dann mit dem Wasser beim säubern des Bootes zu plantschen, herrlich. Nach getaner Arbeit spritzte ich mich ab und stellte mich in die Sonne zum trocknen. Anschließend gab es in Ermangelung eines kühlen Bieres einen Brandy als Anleger (verspätet). Abschließend bereitete ich schnell einen leckeren Nudelsalat als Mittagessen. Da wir uns schon recht gut an die Sitten hier angepasst haben, war Siesta angesagt. Ludwig legte sich auf eine Bank in die Plicht und ich setzte mich an den Tisch um  den freien WiFi auszunutzen. Vorher brachte Ludwig noch die Sonnenplane an und auch die Steuerbordseite bekam einen Schutz an die Fenster und so ließ es sich im Innenraum wieder  gut aushalten. Nach einer langen Siesta starteten wir erst einmal in die Marina um auch hier die Preise für die Trockenliegeplätze zu erfahren. Sieht scheinbar gar nicht so gut aus, da sie zu teuer sind. Morgen haben wir noch eine Chance bei einem anderen Betreiber nachzufragen. Ansonsten bleiben wir mit dem vor reservierten Platz in Cambrils. Nun suchten wir den Supermercado. Dieser Ort ist ein wenig anders strukturiert als die anderen Orte. Immer wieder sah man Plätze und wir folgten weiter den Straßen. Endlich fanden den Supermercado und kauften Salat, Tomaten, Zucchini und Knobi, so auch Jogurt, Käse, Hühnerbrust, Wasser und Rotwein. Zu viel wollten und konnten wir nicht kaufen, da das ganze ja getragen werden musste. Morgen geht es mit dem Rolli noch einmal hin. Nachdem wir alles ans Boot gebracht hatten spazierten wir hier in der Umgebung nochmals herum. Es machte einen sehr schönen Eindruck. Es schien, dass die ganze Uferpromenade recht neu war. Schöne Parkanlagen mit Palmen und Rasenflächen mit Springbrunnen. Es sieht so aus, als ob in den Sommermonaten hier richtig was los ist. Dann ging es wieder an Bord, denn ich musste ja mal das Abendessen kochen. So gab es ein Hühnergulasch mit Wein abgelöscht, gut gewürzt, Kartoffeln und Salat. Dazu den Rotwein. Ach was ging es uns gut. Das erste mal konnten wir auch in der Plicht essen. Die Temperatur machte es möglich. So freuen wir uns morgen auf das Frühstück welches wir natürlich auch draußen genießen werden. Es ist fast Mitternacht und nun fallen wir in die Kojen.


Mittwoch, 25.05.2011

 

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Heute war es wieder ein sehr heißer Tag. Schon morgens beim Frühstück schützten wir uns vor der Sonne mit den Planen. Ludwig brachte für den Plotter ein extra Kabel und Schalter an.  Ich surfte so lange es noch ging im Internet über Wifi denn ich wusste nicht wie lange das noch funktionieren würde.Am Nachmittag sind wir mit dem Rolli und Einkaufsbeutel gewappnet zum Einkaufen. Unterwegs sind wir erst zum anderen Betreiber des Trockenliegeplatzes, aber negativ. In den Sommermonaten Juni-August kommen die Fischerboote raus um repariert zu werden. Nun auch gut so bleiben wir in Cambrils. Weiter ging es zu einem Nautic Shop um wegen einem Mechaniker der Ventile einstellen kann zu fragen. Ist alles nicht so einfach. Wir bekamen zwar Telefonnummern und bei einem sollte wir noch einmal am nächsten Tag nachfragen.... So ging es weiter zum Sparladen um unseren Einkauf zu tätigen. Endlich hatten wir alles zusammen und konnten wieder ans Boot. Das überladen des Einkaufs über den Bug ist nicht mehr ganz so einfach, aber man wird ja einfallsreich. Anschließend sind wir noch einmal in den Ort und wir kamen in das Zentrum. Es war richtiges Treiben und flanieren dort. Viele Wirtschaften mit Tischen und Stühlen draußen unter den Bäumen oder Dächern. Auch konnten wir viele Geschäfte entdecken. Da es schon später geworden war, sind wir unterwegs eingekehrt und ließen uns verwöhnen. In dem Restaurant konnten wir auch feststellen, das es 2 verschiedene Speisekarten gab, grrr... Nun gesättigt mit Fischen vom Delta des Río Ebro schlenderten wir zurück.Nicht lange und wir gingen duschen und ab in die Koje. Morgen wollen wir in Richtung Mallorca aufbrechen.

 

Donnerstag, 26/.27.05.2011 Von Club Nautic Sant Carles nach Mallorca

 

110527A01 In der Bucht von Soller

 

110527A02 Soller ist von hohen Bergen eingeschlossen

110527A03 Ankerplatz Nähe der Einfahrt

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110527A06 Ein spät gekommener Ankerlieger

Inzwischen ist es ein Tag später, also der 27.5. geworden. Gestern bevor wir los fuhren, stellte Ludwig noch die Ventile unseres 33PS Antriebmotos ein. Wir hatten im Ort nach einem Mechaniker gefragt, aber ohne Erfolg. Letztendlich war es gut so, denn mein Skipper meinte er würde es mal selbst versuchen. Er hatte es früher ja auch bei seinen Autos eingestellt und außerdem es gibt fast nichts was er nicht kann. Ich staune immer wieder. Nach nicht langer Zeit, es waren vielleicht eine halbe Stunde vergangen, meinte er, wir können losfahren! Also trafen wir alle Vorbereitungen um abzulegen. Um 12:15 ging es dann los. der Himmel war nur leicht bewölkt, der DWD Wetterdienst sagt nichts dramatisches aus. Im Löwengolf sollte ein Mistral durchgehen, aber keine Probleme auf unseren Weg weiter südlich machen, na ja!! Nicht lange und wir konnten das Großsegel und die Genua setzen und den Motor aus. Endlich und diese Ruhe kein Motorengeräusch mehr. Der Wind drehte vorlicher und es ging nicht mehr mit der Genua, so setzte Ludwig die Fock. Gute 2 Stunden konnten wir weiter segeln, wie wir das genossen. Doch bald wurde der Wind immer weniger, sodass wir den Motor wieder starten mussten. Es war eine so ruhige See, dass wir an unsere Bekannten dachten, welche immer wieder Karten spielten. also holten wir die Karten und spielten 2 Runden. Wir beobachteten das Barometer welches langsam aber stetig fiel! Bei 1020,5 liefen wir aus und um 18:00 waren es 1018,5, nichts schlimmes aber im Auge behalten. Mit der Ankerwache teilten wir es so ein, dass Ludwig bis um Mitternacht wachte und ich die "Hundewache" übernahm. Im Salon bereiteten wir das Schlaflager vor, d.h. den Salontisch absenken, die Polster drauf und fertig war das Bett. Ich versuchte zu schlafen, wurde aber nichts warum keine Ahnung. Aber schon das ruhen tat gut. Als ich mich um Mitternacht fertig machte und ich alle nötigen Informationen hatte, konnte Ludwig sich hinlegen. Es war reger Schiffsverkehr, hauptsächlich Tanker auf dem Weg nach und von Barcelona, sodass man aufmerksam auf dem Plotter (AIS) und natürlich der unerläßliche Rundumblick nötig waren. Es gab einen schönen Sternenhimmel welchen ich beobachtete und dann und wann sah ich auch Plankton aufleuchten. Es sah wunderschön aus. Ansonsten verlief alles ruhig. Ich ließ Ludwig über meine Wache hinaus schlafen, da ja nichts weiter los war. Der Wind frischte einmal etwas mehr auf aber die See blieb recht ruhig. Gegen 5h legte ich mich wieder hin und konnte doch so 1-1/2 Std. schlafen. Irgendwann sagte ich, ach wäre es schön jetzt einen Kaffee zu trinken. Nicht lange und Ludwig hatte mit dem kleinen Wasserkocher Wasser heiß gemacht und schon hatten wir den Morgen-Kaffee. Inzwischen gab es mehr Wellenbewegung aus Süden kommend. Ja mit Segelwind wieder nichts. Dafür sahen wir eine große Gruppe von Schweinswalen. Ludwig hatte sich wieder hingelegt. Ahnte er, das noch eine Herausforderung kam? Auf dem Wasser sah ich erst in der Ferne, dass sich das Wasser gräuselte. Ich beobachtete es weiter wie es langsam näher kam. Dann wurde der Wind allmählich stärker. Ich schaute auf den Windmesser, es waren schon 14-17Kn. Bei 20Kn sagte ich dem Skipper mal Bescheid. Und tatsächlich es wurde immer stärker. Die Wellen wurden höher mit Schaumkämmen. Dann kam eine Welle über den Bug welche uns schön nass spritzte. Ich holte die Jacken vom Naßzeug. Diese brauchten wir jetzt. Es wurde letztendlich eine recht anstrenge Fahrerei und immer gegenan. Zu unserem ursprünglichen Ziel, die Bucht von Pollenca, hätte bedeutet 8 Stunden bis in die Nacht gegenan. So änderten wir als Ziel nach Soller in 10 Meilen bei halben Wind, dort kann man auch vor Anker liegen. Soller kannten wir von einer Autotour schon. Eine schöne geschützte Ankerbucht, nur nicht wenn der Wind direkt aus Norden kommt. Die letzten Meilen zogen sich unendlich dahin. Ludwig gab dem  Motor noch mehr Rpm. Es war wirklich eine ruppige Fahrt. Nicht lange vor der Einfahrt verschluckte sich der Motor plötzlich. Ludwig schaltete zum anderen Tank um, aber auch da das gleiche. Was war das. So verringerte er die Drehzahl und es ging gut. Endlich waren wir in der Einfahrt der Bucht. Wir schauten uns nach einem geeigneten Ankerplatz um. Dann das Ankermanöver. Erst rutschte der Anker und Ludwig legte noch einen Zweitanker. Nachdem der lag wollte er den Hauptanker wieder einholen und plötzlich war er fest. Endlich auch das geschafft. Erst einmal wurde der ganze Durcheinander wieder in Ordnung gebracht, die Nassen Sachen nach draußen zum trocknen. Dann sagte ich, jetzt erst einmal ein Bad. Normalerweise gehen wir in Hafen/Maria Bereich nicht ins Wasser. Da bisher wenige Yachten vor Anker lagen und vor uns der Badestrand war, zögerte ich nicht lange. Erst einmal holte ich das Thermometer raus, welches dann knappe 22° anzeigte, aber dann nichts wie rein nicht gerade warm aber erfrischend. Einmal ums Boot und abgebraust. Wir fühlten uns wie neu. Wie gut das tat. Anschießend machte ich ein paar Häppchen, denn den ganzen Vormittag hatten wir nichts gegessen, außer ein paar Keksen - uns war dann auch nicht mehr danach - damit das Anleger Bier nicht ganz in den leeren Magen kam. Ja der Erfolg des Bieres machte sich natürlich bemerkbar. Ich räumte alles weg und Ludwig streckte sich draußen auf der Bank aus. Ein kurzer Kampf mit mir selber, auch hinlegen oder gleich weitermachen. Ich entschied mich für letzteres. So machte ich die notwendigen  Eintragungen ins Logbuch und auch noch ins Tagebuch. Anschließend fing ich gleich mit dem  Abendessen kochen an. Ich bereitete alles vor, bevor ich den Generator zum kochen einschaltete. Herrlich war es, daß wir uns endlich draußen hinsetzten konnten. Bei einem Gläschen - oder ware es 2 ? - Rotwein  schmeckte es herrlich. Wir genoßen noch den herrlichen Abend und den Sonnenuntergang. Dann schnell den Abwasch und den letzten Schluck Wein trinken. Kurz nach 9Uhr waren wir in der Koje. Der Tag war lang genug und um eine Erfahrung reicher. Am Abend übrigens, war kaum noch eine Ankermöglichkeit, es sei denn ziemlich in der Einfahrt. Das Wetter ließ die Segler doch nicht so wie sie wollten und alle flüchteten in eine ruhige Bucht. Die Nordseite von Mallorca hat auch nur diese Marina und da kann man sich vorstellen wie schnell es geht, das sie sich füllt.

 

Samstag, 28.05.2011

 

110528A02 Am Ufer fährt die alte Soller Bahn

 

Diesen Tag ließen wir langsam angehen. Erst einmal ein morgendliches Bad im Meerwasser und anschließend das Frühstück. Es war ein strahlend blauer Himmel, das Meer war noch etwas unruhig aber ansonsten einfach wunderschön. Jetzt konnten wir die ganze Kulisse der Ortschaft Soller sehen mit der Bahn welche die Touristen von einer Seite der Bucht auf die andere fuhr, viele Menschen welche an den vielen kleinen Läden bummelten oder in die Restaurants gingen, die enorm hohen Berge teilweise bewaldet oder einfach nur die Felsen. Die Einfahrt hier in die Bucht lang vor uns, rechts den Leuchtturm und links auch ein Seezeichen. Alles war friedlich und ruhig. Der Strand bevölkerte sich immer mehr und viele sind auch ins Wasser. Ludwig versuchte ein Wifi Netz zu bekommen und tatsächlich es klappte von einem Hotel welches uns genau gegenüber lag. So war der größte Teil des Tages damit ausgefüllt unsere homepage wieder zu aktualisieren. Es klappte wunderbar. Alles ging langsam aber es ging. Die Bilder müssen noch teilweise eingefügt werden. So verging der Tag gemütlich. Morgen wollen wir  los in Richtung der Bahía von Pollenca.

 

Sonntag, 29.05.2011

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110529A04 Die steile Nordküste Mallorcas

 

110529A06 In der Bucht vor Pollenca

 

Heute war wieder ein herrlich Tag, aber kein Wind. So motorten wir bis zu einer Bucht welche Ludwig gerade auf der Seekarte sah. Die Küste ist beeindruckend mit hohen Felsen und an einer solchen hohen Felsnase sind wir in Richtung Bucht. Von draußen konnte man gar nicht vermuten, was sich da versteckte. Es war ein Bild welches ich mir auch in Skandinavien in einem Fjord vorstellen könnte. Man konnte dann doch einige Häuser rechte Hand versteckt erkennen und oberhalb sahen wir Menschen spazieren. Die Straße führte durch einen Tunnel zu einem Strand zwar klein und mit groben Kies, aber er war da. Das Wasser herrliches helles Blau da es Sandboden war. Eine schöne ruhige Bucht kommt natürlich darauf an aus welcher Richtung der Wind kommt wie fast überall. Dann ging es weiter. So ging es ein Kap nach dem anderem in Richtung Pollenca. Bevor es am letzten Kap dann in die Bahía de Pollenca ging, konnten wir den Leuchtturm und die Straße sehen, welche wir mal gefahren sind. Ja wer hätte gedacht, dass wir mit unserem eigenen Segelboot da mal entlang fahren werden. Ludwig hatte schon alle Leinen zurecht gelegt um endlich mal wieder ein Segel zu hissen. Nicht lange und die Genua kam raus. Schnell den Motor aus und uns ruhig von der Genua in Richtung Ankerplatz ziehen lassen. Es waren recht viele Boote unterwegs, klar es war Sonntag. So suchten wir uns einen schönen aus, wissend das es bald ruhiger wurde. Wir machten 2 Ankerversuche. Beim 1. mal sah Ludwig am Anker selber, das es ein sehr lockerer Sandboden mit Seegras war. Der 2. Ankerversuch war dann perfekt. Wir tauchten den Anker nochmal ab und da wir auf 2,20m waren, untersuchten wir vorsichtshalber den Umkreise von 30m, hauptsächlich in Richtung Ufer, ob alles im grünen Bereich war. Und so war es denn auch. Das gewohnte Ankerbier kam nach dem Tauch- und Schwimmgang. Der Abend neigte sich. Die hungrigen Mägen machten sich bemerkbar und so kochte ich ein leichtes Abendessen. Das Gläschen Wein schmeckte herrlich dazu. Um nicht aus der Übung zu kommen spielten wir noch eine Runde Würfelspiel mit Rotwein und 85% Bitterschokolade.

Morgen wollten wir los nach Ciudadella/Menorca. Den Wetterbericht wollten wir erst morgen früh ansehen, um ihn aktuell zu haben.

 

Montag, 30.05.2011

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Auch heute wieder das morgendliche Bad. Langsam härten wir uns ab und schaffen es schneller ins Wasser zu kommen. Es waren "schon" 24°C! Anschließend Frühstuck und alles wieder fertig für die Weiterfahrt bereiten. Wie gestern holen wir den Anker hoch und um 09:40h ging es los. Endlich war guter Segelwind und schnell waren Groß und Fock oben. Der Wind kam aus SE. So konnte es bleiben, aber es kommt ja meist anders als man denkt. Die Segel flatterten und dann kam mal wieder eine Böe und so ging dieses "Spielchen" eine Weile. Der Wind frischte immer mehr auf, plötzlich waren es 20 Knoten. Die Wellen wurden höher und hatten Schaumkämme. Was war denn das? Sollten wir wieder Wind und Wellen gegenan haben? Wir schoben schon mit über 30° Lage und plötzlich flatterte die Fock, irgendetwas war gerissen. Schnell den Motor an. Ich blieb am Ruder und Ludwig holte die Fock ein. Anschließend meinten wir, müßen wir uns das wieder antuen, gegenan zu kämpfen und entschieden uns, zurück zu kehren. So hatten wir das Großsegel und ließen uns herrlich wieder zurück schaukeln. Der Motor war natürlich aus. Dieselmal wollten wir in die Marina, denn wir mußten einkaufen und einiges erledigen u.a. der Wäscheberg wuchs und den hätte ich gerne gewaschen. Vor der Marina meldete ich uns an und wir bekamen einen Platz zugewiesen. Der Wind kam recht stramm aus E, aber Ludwig kam gut an den Steg. Uff das war geschafft. Dann sahen wir im Süden wie der Himmel immer dunkler wurde!! Was ist nur mit den Wetter Prognosen los. Es stimmt einfach nichts!! Beim anmelden fragte ich den Marinero ob das normal seiund bekam die Antwort, das nicht! Es sei plötzlich zu kühl geworden und der Levante (Südwind) auch nicht mehr so ganz in der Jahreszeit. War das heute Vormittag ein Winck, daß wir zurückkehren sollten? Auf jedenfall wir trafen die richtige Entscheidung! Nachdem wir gegessen hatten planschten wir erst einmal mit Wasser, der CACIQUE wollte von den Salzkristallen befreit werden. Das macht ja natürlich auch Spaß obwohl es recht kühl war. An der Fock mußten wir noch die Persenning  überziehen und schon merkten wir die ersten Regentropfen. Auch das war recht schnell getan und wir sind nach Innen gegangen. Ludwig versuchte wieder ein Wifi Netz zu bekommen, welches mehr oder weniger klappte. Die Wetterfront spielte da wohl auch eine Rolle. Dann hörten wir auch noch den Donner grollen, ach wie gut tat es hier im trockenen und ruhigen zu liegen. Hier werden wir erst einmal das nächste Wetter, den Mistral, abwarten und hoffen eine bessere Prognose zu bekommen. Auf jedenfall es gibt einiges zu tuen, denn ich will die Rostflecken bearbeiten, damit es nicht überhand nimmt.

 

Dienstag, 31.05.2011

 

Heute liegen wir noch in der einigermaßen ruhigen Marina. Der Wind pfiff noch bis zu 26kn und ab und zu regnete es. Wir sind mit unserem Rolli voll gepackt mit Wäsche los um sie waschen zu können. Wohin wir sollten wussten wir nicht, so bin ich erst einmal in eine Apotheke um zu fragen, ob ich meine Schilddrüsentabletten auch hier bekäme. Antwort: selbstverständlich! Es war der spanische Name von der Firma Merck, aber ansonsten identisch! War ich froh, denn ich hatte mich doch verkalkuliert. Die größte Überraschung kam dann. Ich fragte nach dem Preis und verstand €13,25, aber weit gefehlt, es waren nur €3,25!! Ich konnte es nicht glauben, was ist bei unserer Politik nur los, das diese horrenden Preise zu Hause zu zahlen sind!! Na, dort in der Farmacia fragte ich wo ich eine Wäscherei mit Münzen finden könne. Die gibt es hier nicht aber ich bekam eine Adresse um man hinzugehen. Wir ließen den Rolli gleich dort, so bekamen wir die Wäsche ca. 6kg für €14,00 gewaschen, getrocknet und zusammengelegt! Weniger hatte ich bisher nicht bezahlt und machte alles selber!! Ja es gibt doch Unterschiede, welche wir natürlich genießen und uns dessen bewusst sind! Am Nachmittag blieben wir an Bord, da es nicht gerade einladend war raus zu gehen und surften bzw. schrieben unseren Bericht weiter.Nach dem Abendessen gab es noch Kartenspiel mit einem Gläschen Wein und so beschlossen wir den Tag. Wir hatten hier in der Marina noch einmal um 2 Nächte verlängert, da das Wetter noch nicht vorbei ist.