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100919B1Auf der Saone

Nach verlassen des schmalen Rhein-Rhone-Kanals kommen wir auf der breiten Saone schnell vorwärts.

Auch die geringe Strömung hilft und es stellt sich ein neues Fahrgefühl ein. Das Ufer ist bewachsen

und bietet viele Plätze zum Anlanden an. Einige Sportboote haben am Ufer, an Bäumen festgemacht

und nutzen das schöne Spätsommerwetter. 


 

100919B4 Saone Schleuse SEURRE

Auch die Schleusen sind wieder größer. Schleuse SEURRE hat einen Hub von vier Meter und wir werden auch hier alleine geschleust. Man soll sich über Funk anmelden. Aber auf der Saone sind die Schleusenwärter Funkfaul und öffnen bereits die Schleusen wenn sie uns sehen. Eine Regel muss beachtet werden, Schwimmwestenpflicht. Sportbootfahrer erzählten, sie hätten in der Schleuse gewartet und nichts ist geschehen. Nach einer halben Stunde hielt der Wärter eine Schwimmweste aus dem Fenster. Erst nach anlegen der Westen wurde geschleust. 


 

100919B5 Tempo 15 ist erlaubt

Schaffen auf der Saone jeden Tage über 50 Kilometer, da  die Schleusen selten sind, schnell geöffnet werden und Geschwindigkeit 15km erlaubt sind. Auch mit Strömung und Motor können wir die erlaubte Geschwindigkeit nicht nutzen. 


 

100919B7 Natur pur

Dies ist unsere erste Übernachtung in der Saone in freier und herrlicher Natur. Wir konnten den Kanal verlassen, um ein kleines Stück die Saone aufwärts zu fahren. Friedlich schwammen ein schwarzer und 2 weiße Schwäne und ließen sich nicht von uns stören. Wir genossen es wieder so vor Anker liegen zu können.


 

100920A1 leichter Morgennebel

Am nächsten Morgen sahen wir einen Nebelschleier noch auf dem Wasser liegen. Aber alles friedlich und schönes Wetter, aber doch recht kühl. Auch hier wird es Herbst.


 

100920A2 Chalon-Saone

Wir fahren an vielen schönen Städtchen vorbei. Viele wäre ein Stopp wert gewesen, aber wir wollen weiter. Haben noch viele Kilometer bis zum Mittelmeer. Das Wetter scheint schlechter werden zu wollen.


 

100920A5 mit Blumen geschmückt

In Chalon-Saone wurde wohl etwas gefeiert. Leider konnten wir auch in diesem Städtchen nicht anhalten, da wir weiter mussten. Unsere Vignette läuft in 9 Tagen ab.


 

100920A7 Der Schleusenwärter sieht uns

Die zweite Schleuse auf der Saone. Dieses mal fuhren wir zuerst hinein. Ist aber auch ein komisches Gefühl, wenn von hinten noch so ein großer Frachter kommt. Viel Platz war nicht mehr. Unsere Fahrt ging weiter nach Tournon. Dort legten wir an der Steganlage im Päckchen an, da kein Platz mehr war! Wurden von der englischen Besatzung des Motorbootes dazu aufgefordert Längsseits zu gehen.


 

100921A1 Morgennebel

Der nächste Morgen bescherte uns dicken Nebel, so war Geduld angesagt. Der Hebst ist da und die Saone-Rhone ist für ihre Nebel bekannt. Die Nebel sollen nur jeden 2.Tag auftreten, da der Nebel durch die Sonne am Vortag entsteht.


 

100921A3 Elf Uhr gestartet

Die Motoryacht, an der wir außen lagen, wolle ebenso weiter wie wir. Endlich fing der Nebel an sich zu heben, Bewegung kam überall auf und kurz nach 11Uhr konnten wir endlich los. Trotzdem sind wir an diesem Tag noch 82km weit gekommen bis zu dem Ort Trevoux. Am Liegeplatz Trevoux war das englische Motorboot bereits da und half uns beim anlegen.


 

100921B1 drei Behörden.

Die Stromkilometerangaben sind selten oder im Ufergestrüpp nicht zu sehen. Wenn aber Kilometerschilder da waren, haben sich die verschiedenen zuständigen Stellen wohl überbieten wollen.


 

100921B3 Trevoux in der Abendsonne

Der Ort Trevoux sah schon vom Wasser aus einladend aus. Der Liegeplatz am Schwimmsteg mit Wasser und Strom neben einem Campingplatz mit Duschen und Waschmaschine. Es war Platz für fünf Sportboote und für uns noch einer frei.


 

100922A2 Wir blieben einen Tag

Morgens gab es im Ort frische Baguette, aber ein Supermarkt weit am anderen Ende des Städtchens in Flussnähe. Zum Wassertragen zu weit, die Wege Straßen rauf und runter. Kauften nur das ein was wir tragen konnten. 


 

100922A6 Zur Altstadt

Von der alten Brücke zur Altstadt ging es durch enge Straßen hoch zu Festung. Oben angekommen waren wir zu spät, die Festung bereits geschlossen.


 

100922C1 Einkaufen

Wie oft war der Einkauf etwas umständlich. Auch hier legten wir von unserem Liegeplatz ab um eine Brücke weiter hinter Trevoux neu fest zu machen. Von da war der Weg zum Supermarkt erreichbar und die Aktion mit dem Rolli, beladen mit Wasser, Bier und Wein war mit weniger Kraft machbar.


 

100923A1 Auf dem Weg nach Lyon

Immer noch auf der Saone kamen wir an schönen Inseln mit alten Bauwerken vorbei. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.


 

100923A3 Inseln

Viele Gelegenheiten schöne Fotos zu machen. Wir können hier aber nicht alle zeigen. Nur beim näher hinschauen war zu erkennen, dass viele alte Bauten am verfallen sind.


 

100923A8 Erster Blick auf Lyon

Die zweit größte Stadt Frankreichs LYON meldet sich durch dichte Uferbebauung und vielen Brücken. Die Saone schlängelt sich in vielen Bögen um die bergige Landschaft in die Stadt.


 

100923B4 Stattliche Häuser von Lyon

Die Bebauung wird dichter, die Häuser größer. Die Uferbefestigung ist schräg und es gibt keine Möglichkeiten mit einem kleinen Boot fest zu machen. Die wenigen Möglichkeiten sind belegt. Wir müssen durch die Stadt weiter fahren.


 

100923B7 Kadetrale Lyon

Auch im Zentrum kein Steg zu anlanden. Bei den Brücken unter denen wir durchfahren haben wir aufgehört zu zählen. Es müssen über 20 sein.


 

100923B8 Immer noch Lyon

Wir sind fast durch Lyon und konnten nur einmal an einer Tankstelle zum Dieseltanken festmachen. Die Tankstelle ist nicht an Land, sondern auf einem alten Frachter, einer alten Peniche. Die Saone geht in die Rhone auf und wir fahren einen Kilometer die Rhone hoch. Finden neben einem Stadtpark eine Stelle zum festmachen und bleiben in Stadtnähe. Wir sind die Abwechslung der vielen Jogger die neben uns am Ufer unterwegs sind.   


 

100924A1 Erste große Rhone Schleuse.

Nächsten Morgen nach Lyon eine Schleuse mit 11m Hub. Wie gefährlich muss die Strömung der Rhone vor dem Bau dieser Schleusen gewesen sein. Diese Schleuse ist recht neu, denn gegenüber gibt es noch eine alte stillgelegte Schleuse mit deutlich weniger Hub.


 

100924A2 Im Regen weiter.

Mit der Saone hat sich auch das schöne Wetter verabschiedet und im Regen fahren wir weiter. Die Rhone ist ein breiter ruhiger Fluss auf dem die Navigation auch bei Regen leicht ist.

 

100924A4 Weinlage Rhone

Trotz Regen sehen die Ufer freundlich aus, viele kleine Dörfer und Weinberge bis in Ufernähe.


 

100924A6 weiter Regen.

Die Sonne, die es schafft die Regenwolken zu durchbrechen lässt alles schöner aussehen und auf Wetterbesserung hoffen.


 

100925A1 Hub 15,8m

Auch am nächsten Tag trübe und manchmal etwas Regen. Lagen über Nacht an einem neuen Steg neben einem kleinen Dorf das hinterm Rhonedeich einige Meter unterhalb des Wasserspiegels der Rhone lag. Von der alten Dorfbrücke stand nur noch der Brückenturm der früher einmal die Stahlseile der Brücke trug. Durch die Anstaung der Rhone ist der Ort durch den Deich vom Fluss getrennt. Erst nach der nächsten Schleuse mit einem Hub von 15,8m wird das Land direkt neben der Rhone wieder sichtbar. Durch die Rhone Kanalisierung gibt es Gewinner und Verlierer.


 

 100926A1 eine schöne Marina

In Valence machten wir in einer sehr schönen und gepflegten Marina halt. Es war unterwegs recht viel Wind aus Nord bis Nordwest, Mistral! Auch am nächsten Tag blies der Wind heftig, so nutzten wir den Vormittag aus um an unseren Reisebericht weiter zu schreiben. Am späten Nachmittag sind wir zur Rezeption der Capitaneri um dort über WLAN unseren Bericht, 2. Etappe Rhein-Rhonekanal, einzugeben. Die Einwahl war kostenlos. Auf dem Rückweg zu Boot sprach uns ein Stegnachbar schräg gegenüber, eine Engländer an. Von ihm bekamen wir einen sehr guten Führer Rhone in französisch, englisch, deutsch und einige Tipps.


 

100927A2 die Alpen sind zu sehen

Wieder unterwegs, bekamen wir endlich das Panorama der Alpen zusehen. Es waren recht hohe und mächtige Spitzen dabei. Da das Ufer wenig bewachsen war hatten wir freien Blick.


 

100927A4 viele Burgen, Kirchen.

Schön waren immer wieder die Burgen und Kirchen mit den Ortschaften am Ufer zu sehen. Wir nutzen die Strömung um weiter zu kommen.


 

100927A5 leider auch solche Türme

Leider auch diese Türme gab es an der Rhone. Jeden Tag mussten wir ein oder zweimal an solchen Anlagen vorbei.


 

100927A7 mächtig hohe Berge

Die Luft war klar, die Sicht ging weit auch hier noch einmal die Alpen. Die Saone ist teilweise gestaut und das Land hinter dem Damm liegt tiefer. Man sieht von den Bäumen nur noch die oberen  Zweige.


 

100927A8 mächtiges Schleusentor

Eine von den Schleusen mit fast 20 Meter Hub. Es hat schon was imponierendes. Das Tor sah anders aus als die Anderen! Wir vertrauen uns der Technik an. Das Wasser da oben muss einen starken Druck haben. Wenn so ein Tor bricht.

 

100927B1 in Viviers angekommen

Viviers liegt neben der Abzweigung des schiffbaren Kanals zurück zur Rhone in ruhigem Wasser. Die Rhone ist von da ein Stück aufwärts schiffbar und bot sich als Ankermöglichkeit an. Im Kanal darf man nicht ankern. Der Steg der kleinen Stadt-Marina sah einladend aus, so machten wir dort fest. Es gab Wasser und Strom. Der Ort sah schon vom Wasser sehenswert aus. Eine große Festung auf einem Felsen und eine darunter liegende Stadt konnten wir bereits vom Wasser aus erkennen.


 

100927B2 am Steg der Marina

Wir lagen wir in der kleinen Marina am Steg mit seitlichen Schwimmern. Über die Straße hinweg kam erst ein Stück Feld und 200m weiter begann die Ortschaft. Der Skipper bekommt Zahnschmerzen und eine dicke Backe.


 

100928A6 enge Gassen

Am Morgen war erst einmal Zahnarztbesuch angesagt. In der ersten Bar wurde uns der Weg zu einem Zahnarzt beschrieben. Nach kleinen Irrwegen fanden wir den Arzt und er verschrieb Antibiotika. Danach nutzten wir die Zeit durch den Ort zu schlendern. Viele enge Gassen gab es, Treppen auf und ab. Machte richtig Spaß.


 

100929A1 die höchste Schleuse

Nicht lange wieder auf Strecke kam der Hight light des Tages. Eine Schleuse mit 22mHub. Wir konnten sofort hinein und schnell ging es nach unten. Turbulenzen im abfliesenden Wasser waren nicht zu spüren.


 

100929A2 mit 22m Hub

Und sah es dann von unten aus. Einfach unheimlich. Zu bedenken, dass hinter dem Schleusentor viele Tonnen Wasser drücken. Unser Liegeplatz für diesen Tag, war ein Nebenfluß der Rhone, die Durance. Wir wussten, dass sie recht flach ist und fuhren sehr langsam und aufmerksam aufwärts. An einer schönen Stelle ließen wir den Anker bei 1,10m fallen und ließen den Tag ausklingen.


 

100930A5 mancher unfreiwillige Farbabdruck

Dieses war unsere vorletzte Schleuse mit geringem Hub! Wie man an der Schleusenmauer sieht, eine recht bunte Palette Spuren von so manchen Schiffen. Unsere Vignette ist seid gestern abgelaufen, werden aber nicht kontrolliert.


 

100930A8 vor Arles diese Burg

Dieses ist eine gut erhaltene mächtige Burg vor Arles. Wie wir aus unserem Rhoneführer entnehmen konnten, ist die Rhone vor Arles recht schmal mit viel Strömung. Dieses bekamen wir auch recht bald zu spüren. Unsere Geschwindigkeit über Grund stieg auf 16 Km/h trotz geringer Motordrehzahl. Auch jetzt waren wir froh, die Jahreszeit Spätsommer ausgewählt zu haben, denn die Rhone führte nicht viel Wasser!


 

100930B1 so hoch kann das Wasser steigen.

Man konnte sehr gut an den Spieren vor der Brücke erkennen, wie der Wasserstand steigen kann. Was uns erstaunte, dass diese Seezeichen bei Hochwasser stehen bleiben. Sie müssen gut verankert sein.


 

100930B5 diese Mauern schützen die Stadt

Diese Mauern schützen die Stadt vor den Fluten des Frühjahrhochwasser. Da muss man schon viel Vertrauen haben! Die Häuser dahinter müssen früher schon einiges erlebt haben.


 

100930B6 nicht mehr weit ans Mittelmeer

Nicht lange nachdem wir Arles verlassen haben, öffnete sich der Blick in weite Ferne. So konnte man sich vorstellen, dass weit vor uns das Mittelmeer ist! Wie herrlich!


 

101001A1 Port-St-Louis-de-Rhone

Nachdem es am Vortag sehr spät geworden ist, in der Marina von Port-St-Louis-du-Rhone endlich festzumachen ließen wir uns morgens etwas Zeit. Als wir gestern vor der letzten Schleuse in der Rhone Kontakt mit dem Schleusenwart hatten, hieß es, wir müssten ca. 1-1/2 Std. bis zur Schleusung warten! Als wir dann endlich in der Schleuse waren, hieß es, wir müssten noch eine 3/4 Std. warten bis die Hebebrücke hoch ginge.... Na, das war der Schlussakt! Das Becken dieser Marina ist recht groß und es lagen viele Boote dort. An der rechten Seite, wie wir später erfuhren, lagen hauptsächlich die Franzosen, welche dort einen festen Platz hatten, sowie für Dauergäste! An dem Steg, an welchen wir lagen, hatten wir Wasser und Strom, zum Duschen war es nicht zu weit, aber was etwas störte war, das jeder auf den Steg konnte. Es war zwar ein Tor da, steht immer offen und wer wollte hüpfte ganz einfach ca. 1m von der Kaimauer auf den Steg. Nun ja, wir hoffen, dass wir unsere CACIQUE so wieder vorfinden, wie wir sie verlassen haben! Der Pluspunkt war, das der  Supermarkt nur 100m entfernt ist! Jetzt ließen wir uns auch etwas mehr Zeit.


 

101003A2 es ist sehr windig

Ja es ist wirklich windig. Ludwig steht auf der anderen Seite der Kaimauer. Im Hintergrund sieht man unsere CACIQUE mit dem roten Fender. Im Vordergrund noch den Bugkorb eines anderen Schiffes. Wir hatten das Boot mit dem Bug an den Steg gelegt, sollten es aber mit Bug zum offenen Wasser legen. Inzwischen wissen wir warum, denn der Südwind bläst mit 25kn und in Boen 30kn übers offene große Hafenbecken. So warteten wir 3 Tage starken Südwind ab bevor wir CACIQUE drehen. Wir konnten uns ein in der Umgebung umschauen. Sind auch zu Fuß die 3km zum südlicher liegenden Port Napoleon gegangen. Erst wollten wir dort hin verlegen, denn der machte einen sehr guten Eindruck, alles war sauber und geordnet, freundliches Personal, etc. Aber der Preis war letztendlich die Entscheidung zu bleiben wo wir waren! Zum Mast stellen wollen wir dort hin, da es ruhiges Wasser ist.


 

101003A4 ist noch nicht das Meer

Der Wasserstand im Hafen ist fast einen Meter gestiegen, da der Wind 3 Tage aus Süd bläst. Das Wasser wurde in das Becken hinein gedrückt. War schon beeindruckend, dieses mal erlebt zu haben.

 

 

101005A2 abgedeckt und verschnürt.

CACIQUE ist gedreht, mit dem Heck zur Kaimauer. Jetzt hieß es das Boot gut fest machen, auch die Plane welche hoffentlich ein wenig schützen soll.


 

101005A6 kräftigen Wind standhalten

Überall fest verzurrt, denn es muss schließlich die Winde vor allem Seiten gut standhalten.


 

101005A8 südlichen Flair

Hier stehen die ersten Palmen. Trotz Wind brauchten wir hier keine Heizung wie teilweise unterwegs. Ja wir sind im Süden angekommen.


 

101006C3 Ade bis recht bald

So lassen wir unsere CACIQUE nun alleine am Mittelmeer liegen. Es wird nicht lange dauern und wir werden mit dem Auto runterfahren, um noch einige Arbeiten am Mast vorzunehmen, bevor wir ihn stellen können. Auf jeden Fall freuen wir uns, dass wir diese herrliche Fahrt mit vielen Erfahrungen gemacht haben. Vor allem hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Es gab wohl unterwegs einige verregnete Tage und auch Nebel hatten wir einmal, aber ansonsten konnten wir die Rhone sehr gut runterfahren. Als wir in der Marina in Port-St-Louis lagen, hatten wir 3 Tage kräftigen Südwind. Dieser unterwegs auf der Rhone wäre nicht gerade angenehm gewesen. Dort kam der Wind von hinten. Die Temperaturen waren so um die 20C, aber während der Fahrt mussten wir unsere Fleecejacken meistens anbehalten.

 

 

 

Fahrbedingungen:
Wir haben nicht bereut unseren "Kopf durchgesetzt" zu haben um den Rhein aufwärts zu fahren. Der einzige "Wermutstropfen" war, wir hätten viel mehr Zeit gebraucht um all die interessanten Städte, schöne Ortschaften zu besuchen oder einfach in der Natur sein zu können. Der Vorteil war natürlich, die Saison war vorbei und wir kamen als Sportboot, hauptsächlich in den Kanälen gut voran. Bei all den Schleusen war die längste Wartezeit ca. 20 Minuten - die letzte Schleuse vor Port-St-Louis-du-Rhone nicht mit gerechnet. Der Wasserstand war überall günstig, trotz erhöhtem Wasserstand des Rheins. Bei Hochwasser hätten wir wahrscheinlich Probleme bekommen. Auf dem Rhein gibt es keine Einschränkungen in Tiefgang und Abmessungen des Bootes. Ein Verdränger, Segelboot die den Rhein hoch wollen sollten einen kräftigen Motor haben, der auch längere Zeit das Boot mit mindesten 12 km/h antreiben kann. Der Rhein-Rhone-Kanal darf nur von Booten deren Tiefgang nicht über 1,50m geht benutzt werden. Der Kanal von Niffer bis zur Saone war 1.80 und tiefer. Die flachste Stelle, 1.50m, hatten wir auf dem Rhein-Rhone-Kanal Abschnitt Nord, der 60km südlich von Strasbourg zurück auf den Rhein führt. Die Aufbauten dürfen nicht über 3.50m oberhalb Wasser sein. Wir hatten 3m und eine bewegliche Antenne von weiteren 90cm. Die Antenne hatte mehrmals unter Brücken etwas angekratzt.

Verpflegung:
Was die Versorgung anbelangt, hatten wir ordentlich von zu Hause gebunkert und brauchten erst nach gut 1 Woche einen Supermarkt um frisches Obst, Gemüse und Wasser einzukaufen. Die Einkaufsmöglichkeiten unterwegs waren manchmal schwieriger als gedacht. In Frankreich gab es aber fast immer irgendwo frisches Baguette zu kaufen. Zur Erleichterung des Schleppens mit dem Einkauf sollte man einen Trolly (faltbaren Gepäckwagen) o. ä. dabei haben. So haben wir einen Einkaufsweg von ca. 3km auch mit 12 Wasserflaschen, Bier und Wein oneway gut bewältigen können. Unterwegs frisches Wasser zu bunkern war kein Problem, somit keine Schwierigkeiten. Mit Diesel sollte man sich genau informieren, wo es Tankstellen gibt. Manchmal haben Supermärkte in Frankreich auch eine Tankstelle, dann ist natürlich Muskelkraft gefragt. Tanken geht 24h meist nur mit Karte. Wir haben mit unserer EC-Karte gute Erfahrungen gemacht. Eine Straßentankstelle ist bis zu 15 Cent günstiger.
Unser Tagesablauf in dem Teilabschnitt Rhein aufwärts. Wir frühstückten morgens ordentlich und ausreichend. Mittags, unterwegs, gab es belegte Brote und immer entweder Paprika, Tomaten, Kohlrabi o. ä. dazu. Zu trinken Saft und/oder Wasser. Etwas lockerer nahmen wir es auf den Kanälen, dort hielten wir zur Mittagspause an und machten kurz fest. Wieder gab es nur kalt, abends mit Landstrom oder Generator gab es warm mit einem (oder zwei) Gläschen Wein oder Bier.


Kartenmaterial:
Wir benutzten für den ersten Teil, den Rhein bis nach Niffer plus dem Kanalteilstück bei Strasbourg,  "Der Rhein I" von (Banzhaf). Für den Rhein-Rhone Kanal (Doubs) hatten wir nur eine Faltkarte, welche sich als unzureichend erwies. Unterwegs bekamen wir von einem erfahrenen "Kanalfahrer" einen Führer, nachdem wir sehr gut fahren konnten. War zwar veraltet, aber es ging hauptsächlich um den richtigen und genauen Weg auf der Doubs. Diesen Führer schickten wir, zu Hause wieder angekommen, zurück zum Besitzer. Für den Teil Saone und Rhonetal hatten wir den Führer "Saone"  (Squarra) und Rhonetal (Squarra). Diese beiden Führer halfen wenig und hatten viele Falschangaben, Liegeplätze, Schleusenfunk, Flusskilometer. Unterwegs bekamen wir in der Marina von Valence von einem Engländer den Führer "Guide Fluvial No. 18 Le Rhone". Ausgezeichnet und in 3 Sprachen. Über die Großschleusen am Rhein, Saone und Rhone hatten wir unzureichende Informationen bekommen. Alle Großschleusen haben Schwimmpoller! Das ist zwar bequem, aber das Boot war nicht gegen seitliche Strömung gesichert. Man konnte jeweils nur einen Schwimmpoller benutzten (der Abstand zum nächsten Poller war natürlich für die Berufsschifffahrt ausgelegt) und wir machten daher an der Mittelklampe fest. Später in den französischen Großschleusen machten wir mit 2 Leinen über Mittelklampe und Heckklampe am einem Schwimmpoller fest. In den kleinen Kanalschleusen sind die Poller näher, deshalb ist es kein Problem mit einer Bug- und einer Heckleine jeweils an einem andern Poller festzumachen. Als sehr hilfreich und empfehlenswert zeigten sich unsere zwei großen runden Fender jeweils nähe Bug und Heck festgemacht. Damit kamen wir auf der ganzen Reise sehr gut zurecht, aber konnten nur eine Seite abfendern. Deshalb versuchten wir immer mit der gleichen Seite anzulegen. In den kleinen Schleusen muss man durch heben einer Stange das Signal geben, um den Schleusvorgang auszulösen. War die Schleusenbedienung an der anderen Seite der Kammer, konnten wir mit unserem 1,4m langen Schleusenhaken die entfernte Bedienstange hochheben. Unser Schleusenhaken mit langer Leine erwies sich auch in manchen anderen Fällen als sehr hilfreich.

Wasserqualität: 
Auf dem Rhein, besser noch in den Altrheinen, war sehr gut. Wir konnten jedes Mal ohne zögern ins Wasser, was auch die Wassertemperatur anbelangte. Vollkommen anders war es auf den französischen Flüssen/Gewässern. Das Wasser war nicht sauber und um einige Grad kälter. Fäkalientanks wurden nicht beachtet und von vielen Industrieanlagen floss einiges in den Fluss. Entsetzt waren wir auf einem Teilabschnitt Rhone. 2 Tage lang begleiteten uns tote Fische auf der Wasseroberfläche treibend. Wir hatten uns vorgestellt, zumindest weiter im Süden, wieder ins Wasser gehen zu können, aber damit müssen wir bis nächstes Jahr warten, wenn wir draußen auf dem Mittelmeer sind.

Kosten:
Mit unserem 7t schweren Verdränger verbrauchten wir auf den 1100km in den 190 Motorstunden 260l Diesel. Das entspricht 1,4Liter die Stunde. Der Mehrverbrauch den Rhein hoch dürfte sich durch die Einsparung Saone, Rhone runter ausgeglichen haben. Trinkwasser war immer kostenlos oder im Liegeplatz inbegriffen. Die Liegeplätze mit Wasser und Strom kosteten zwischen 9,- und 15,- EURO. Es gibt viele Möglichkeiten frei zu liegen. An allen französischen Schleusen gibt es oberhalb und unterhalb Schwimmstege mit Platz für bis zu 3 Sportbooten die zur Übernachtung kostenlos benutzt werden können, wenn man sich beim Schleusenwärter anmeldet. Die Kanal, Schleusenvignette mit einer Gültigkeit von einem Monat hat 98,- gekostet und reicht für den Weg von Strasbourg bis Port St- Louis. Ist auch über Internet buchbar, wenn ein Farbdrucker bereit steht.

www.vnf.fr  

rechts unten unter vignette plaisance -Information et vente-  erreichbar.

Gastfreunschaft:
Am Rhein gibt es bei den Bootsclubs Gastliegeplätze für ca. 10,- EURO die in den Clubbriefkasten eingelegt werden. Gäste waren gern gesehen. Ankern ist nicht in allen Altrheinarmen erlaubt. Am ersten Teil des Rhein-Rhone-Kanals wird meistens auch deutsch gesprochen. Überwiegend wird man als Deutscher in Frankreich freundlich empfangen. Wenn man ein paar französische Worte versucht noch besser. Es gibt auch ablehnende Erlebnisse. Typisch ist: Will man anlegen, ins Päckchen gehen, bekommt man von Deutschen, Engländern, Skandinavier geholfen und die lassen sich auch beim Anlegen helfen. Franzosen helfen wenig oder gar nicht und wollen sich auch nicht helfen lassen.  In Port St. Louis wollten wir für 3 Monate einen anderen sicheren Liegeplatz im Inneren der Anlage. Als Franzosen hätten wir wohl einen bekommen. Für uns war trotz vieler leerer Boxen nur im Außenbereich ein Platz frei.

WLAN:

Wir versuchten unterwegs über WLAN ins Internet zu kommen was in Europa noch recht selten geht. In Deutschland, Maxau, konnten wir im Motorbootclub über den clubeigenen PC ins Internet aber keine Daten übertragen. Kein WLAN. Erst in Strasbourg in der Marina KOE JAC Yachting konnten wir uns mit unserm PC kostenlos ins Büro WLAN einbuchen. In Frankreich war es auch nicht besser. In Besancon gab es WLAN aber recht teuer. Eine Stunde 3,- fünf Stunden 12,-EURO

In der Marina Valence mit recht hohen Liegegebühren war alles auch WLAN ohne Zeitbeschränkung inklusive. In Port St. Louis ist der WLAN Zugang noch kostenlos, da das Abrechnungsprogramm noch nicht läuft. Hoffentlich bleibt es noch eine Weile so, denn dort wollen wir länger liegen. In Frankreich gibt es in vielen Städten öffentliches WLAN, aber man kann nur in die Seite zum Anmelden öffnen. Was es kostet und wo es überall nutzbar ist konnten wir mangels Sprachkenntnisse nicht ermitteln.

Internetcafes fanden wir nur eins das uns überteuert schien. So war es uns unterwegs nur zwei mal möglich unsere Hompage zu aktualisieren. 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Einige Monate später mit dem Auto in den Süden, der Mast wird gestellt

 

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Am 1. November sind wir wieder nach Port-St-Louis-Du_Rhone gefahren um den Mast zu stellen. Es hat einige Vorbereitungen bedeutet und dann wollten wir nichts wie wieder runter zu unserer CACIQUE. Unser Freund Joachim hat uns da sehr hilfreich zur Seite gestanden und dank seiner fachmännischen Hilfe kamen wir gut zurecht. Bei guten Wetter sind wir die 1016km von Wiesbaden in den Süden gefahren. Unterwegs kamen an verschiedenen Stellen vorbei, an denen wir mit CACIQUE auf dem Wasser unterwegs waren. Es war einfach toll mit den vielen Erfahrungen welche wir auf dem Wasser gemacht haben. An unserer 1. großen Schleuse Iffezheim legten wir einen Stop ein, um von Land aus das ganze mal zu betrachten. Leider kam man nicht so nahe heran, aber immerhin nahmen wir den Eindruck mit. Später an den kleinen Schleusen machten wir natürlich auch einen Halt. War sehr interessant es "von oben" zu betrachten. Auch die vielen Ortschaften weckten wieder Erinnerungen. Auch dieses mal waren wir wieder etwas zeitgebunden und so fuhren wir weiter. Spät abends im Dunkeln kamen wir in Port-St-Louis an. Unsere CACIQUE trafen wir unbeschädigt an und freuten uns nun auf die Kojen, denn es war ein langer Tag.


 

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Am nächsten Morgen nach dem Frühstück machten sich Ludwig und Joachim an das planen wie vorgegangen wird. Es war viel Arbeit mit den Vorbereitungen, denn es musste ja alles klappen. Alle Wanten, Mastspitze und alles was dazu gehört wurde nachgesehen und nach Schwachstellen untersucht. In den Mast wurden neue und zusätzliche Kabel eingezogen was uns durch die Fachmännische Beratung bei Fa. Mastbau HEROT gut gelang, auf die Mastspitze eine elektronische Windmessanlage, eine neue Funkantenne mit Dämpfungsarmen Koaxialkabel, ein modernes LED Ankerlicht, ein LED Dampferlicht und hoch oben im Rigg einen Radarreflektor befestigt. 


 

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